Albin Dannhäuser

Laudatio anlässlich der Verleihung der Ehrenpräsidentschaft gehalten am 20. Mai 2007 im Rahmen der LDV in Würburg von Klaus Wenzel

Wenn ich heute im Namen der 55.000 Mitglieder des BLLV und im Auftrag der 484 Delegierten der 51. Landedelegiertenversammlung des BLLV, unseren ehemaligen Präsidenten zum Ehrenpräsidenten erkläre, dann empfinde ich ein Gefühl des tiefen Respekts, größter Dankbarkeit und auch trauriger Wehmut. Ein BLLV ohne Albin Dannhäuser an der Spitze – schwierig vorstellbar. …

Albin Dannhäuser hat dem BLLV in 23 Jahren unermüdlicher aufreibender Arbeit seinen Stempel aufgedrückt. Er hat den BLLV zu einem modernen Verband gemacht, dessen Mitgliederzahl in den 23 Jahren seiner Amtszeit jedes Jahr gestiegen ist auf 55.000 – die größte Mitgliederzahl seit seiner Gründung. Er hat den BLLV politisch, strukturell und organisatorisch fit gemacht für das 21. Jahrhundert.

Albin Dannhäuser hat dem BLLV zu einem Renommee in der Öffentlichkeit verholfen, das spektakulär ist. Am Beginn des 21. Jahrhunderts, wenn Vereine und Verbände angesichts der Informationsflut und der Beschleunigung der Zeit im medialen Niemandsland verschwinden, ist der BLLV in den Medien bei allen Fragen der Bildungs- und Lehrerpolitik immer präsent – dank seines enormen Wissens, seiner soliden Recherche, seiner unschlagbaren rhetorischen Fähigkeiten und seiner persönlichen Integrität.

Albin Dannhäuser hat den BLLV durch politisch außerordentlich schwierige Zeiten sicher geführt – zuerst die Jahre der Restauration unter den Kultusministern Hans Maier und Hans Zehetmair, dann die Jahre der Sparpolitik unter Kultusministerin Monika Hohlmeier. Die Politiker haben Albin Dannhäuser nicht immer gemocht, sie haben ihn phasenweise gemieden und wollten dihm schaden – aber er hat mit seiner Geradlinigkeit und mit seiner Sachlichkeit immer Recht behalten und immer wieder die Hand zum Dialog gestreckt – dabei ist er oft über seinen Schatten gesprungen, zum Wohl des BLLV.

Albin Dannhäuser hat aber auch selbst Ideen und Konzepte entwickelt, die nicht nur politischer, sondern auch wissenschaftlicher Prüfung standhalten. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Präsident eines Bayerischen Lehrerverbandes von der renommierten Universität Koblenz- Landau die Ehrendoktorwürde verliehen bekommt. Ebenso wenig ist es selbstverständlich, dass er ausgezeichnet wird mit dem Bayerischen Verdienstorden und dem Waldemar von Knöringen Preis.

Albin Dannhäuser ist ein perfekter Redner, sei es in der politischen Verhandlung oder vor großem Publikum. Perfekt ist zu wenig. Ich kenne im Moment in Bayern keinen Repräsentanten der Öffentlichkeit, der annähernd so reden kann wie er. Uns allen sind seine großen Reden bei Delegiertenversammlung und Lehrertagen im Ohr. Er kann überzeugen, begeistern und mitreißen. Manche Sätze aus LDV-Reden haben sich eingeprägt in das Gedächtnis der Delegierten und werden immer mit ihm in Verbindung gebracht werden. Ich denke an eine große Rede in Anwesenheit des Finanzministers Erwin Huber mit seiner Aussage: „Kein Geld ist immer da“.

Albin Dannhäuser ist nicht nur ein großer Redner und geschickter Verhandler, ein kompetenter Politiker und professioneller Gestalter. Er ist auch ein überzeugender und anerkannter Integrator. Es ist eines seiner ganz großen Verdienste, diesen BLLV geschlossen zu halten, auch in ganz schwierigen Zeiten. Das war nur möglich, weil Albin Dannhäuser immer integer, offen und integrierend war. Selten, dass er Konflikte gesucht und Menschen ausgegrenzt hat. Das war nur dann der Fall, wenn seine Autorität als Präsident gezielt hintergangen und untergraben wurde. Dann war er allerdings auch unerbittlich. Nein, sein Führungsstil war zuhören, zuhören, zuhören, um am Ende die unterschiedlichen Positionen zusammenführen. Darin war er Meister.

Seine Ämter, seine Verdienste, seine Netzwerke aufzuzählen würde Stunden füllen. Und wenn ich abschließend sage, er übergibt ein bestens bestelltes Haus, dann dürfen Sie das sehr zweideutig nehmen. Viele von Ihnen waren schon in der BLLV-Geschäftsstelle in München. In seiner Amtszeit ist aus einem alten Haus eine schmucke und repräsentative Villa geworden, um die uns viele Organisationen beneiden. Vor allem aber hat er - zuletzt durch die Einrichtung einer erfolgreich arbeitenden Zukunftskommission - diesen Verband fit gemacht für das 21. Jahrhundert.

Der BLLV ist Albin Dannhäuser zu größtem Dank verpflichtet. Für den BLLV ist es eine große Ehre, ihn 23 Jahre an der Spitze gehabt zu haben. Wir danken ihm aus tiefstem Herzen.