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Festakt in der BLLV Geschäftsstelle Startseite

Ehrenpräsident Dannhäuser feiert 80. Geburtstag

„Es war die Mühe wert“ - mit diesem Satz schloss Dr. Albin Dannhäuser vor stehend applaudierendem Publikum seine wortgewaltige und emotionale Dankesrede am Ende einer bewegenden Feier zu seinem 80. Geburtstag.

Wegbegleiter und Vertreter des Präsidiums sowie des Landesvorstandes hatten sich in der Landesgeschäftsstelle des BLLV, dem Veranstaltungsort seiner Wahl eingefunden. Von dort aus hatte Dannhäuser über 23 Jahre hinweg die Geschicke des Verbandes als verantwortlicher Präsident durch schwierige Zeiten geleitet und dabei die Bildungspolitik weit über Bayern hinaus beeinflusst.

Welche Mühe tatsächlich hinter Dannhäusers Verbandskarriere steckte, und was für einen Wert diese nicht nur für ihn, sondern für die bayerische, nationale und internationale Schulpolitik sowie für den Verband selbst hatte, wurde in den Festreden sehr deutlich. Präsidentin Simone Fleischmann beschrieb den Ehrenpräsidenten als „unerschütterlichen Kämpfer für die Gleichwertigkeit der Lehrämter“ und als „überzeugten Verfechter einer am Kind ausgerichteten, pädagogisch begründeten Schule“.

In seiner Ägide von 1984 bis 2007 habe er den Verband „mit Geschick und Klugheit durch eine Phase der schulpolitischen Restauration, massiver finanzieller Sparmaßnahmen sowie politischer Anfeindungen geführt“. Besondere Verdienste habe sich Dannhäuser aber vor allem auch durch die Gründung der BLLV-Kinderhilfe erworben, die das soziale Engagement des Verbandes in einzigartiger Weise repräsentiere und ein ganz konkret gewordener Ausdruck des humanistischen Menschenbildes Dannhäusers sei. Mit der Gründung des Forum Bildungspolitik in Bayern e.V. sei ihm darüber hinaus im Jahr 1991 ein bedeutsamer und einflussreicher Zusammenschluss von derzeit 44 Organisationen und 3 Fördermitgliedern gelungen, die zentrale Bildungs- und Erziehungsfragen erörtern, gemeinsame Überzeugungen bündeln und diese kritisch-konstruktiv in die öffentliche Diskussion und in die Politik einspeisen. 

Dannhäuser sei aber auch ein „zielstrebiger Wegbereiter unseres modernen BLLV“. Der Verband habe ihm zahlreiche Innovationen zu verdanken. Denn auch die innere Reform war ihm ein besonderes Anliegen. Anfang der Nullerjahre betrieb er beispielsweise die Neugestaltung der BLLV-Medien mit dem Aufbau der digitalen Kanäle und einer neu konzipierten „bayerischen schule“ als Leitmedium.

Ehrenpräsident Klaus Wenzel hob die Eigenschaften seines unmittelbaren Vorgängers als „hochbegabter Pädagoge, genialer Verbandspolitiker, ausgewiesener und anerkannter Bildungsexperte sowie Reformer mit Weitblick“ hervor und belegte die Superlative mit Fakten und Anekdoten. Weil Dannhäuser stets betont habe, Lob gegenüber „unbegrenzt belastbar“ zu sein, ließ Wenzel zehn anwesende Weggefährten den Ehrenpräsidenten mit Lob aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen überschütten.

Dannhäusers Leistungen als stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) würdigte Dr. Ludwig Eckinger. Das innovative Konzept der Regionalschule beispielsweise sei in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen umgesetzt worden. Auf Dannhäusers Initiative gehe der Junge VBE als Organisation der jungen Lehrkräfte ebenso zurück wie der deutsche Junglehrertag. Auch auf internationaler Ebene habe er als Delegierter und Berichterstatter des Lehrer-Weltkongresses nicht nur die Interessen des Berufsstandes mit hohem Engagement vertreten, sondern sich stets mit Leib und Seele für das Ideal einer humanen Bildung eingesetzt.

„Eigentlich wollte ich nur Lehrer sein“, sagte Dannhäuser, „aber die Bedingungen waren so widrig, dass etwas getan werden musste“. Im BLLV habe er „gleichgesinnte Verbündete“ dafür gefunden und einen Verband, der „gegen das Kastendenken der Schularten und Lehrämter“ aufgestanden sei. Entsprechend freue er sich über die künftige gleiche Eingangsbesoldung als „Symbol für die Anerkennung der Gleichwertigkeit der Lehrämter durch Politik und Gesellschaft“. Fleischmann schrieb Dannhäuser eine zentrale Rolle auf dem Weg dorthin zu und dankte mit den Worten: „Ohne deine Arbeit und deine jahrelange Hartnäckigkeit wären wir zweifelsohne niemals so weit, wie wir es heute sind.“

Dies ist eine Vorabveröffentlichung des Artikels der im März '23 in der bayerischen schule erscheint.