Pressemitteilung -  Schüler, Eltern und Lehrer freuen sich auf die am Mittwoch beginnenden  Sommerferien. Der Präsident des Bayerischen Lehrer- und  Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, appellierte an alle  Erziehungsberechtigten, ihren Kindern eine Erholungszeit von mindestens  drei bis vier Wochen zu gönnen und auf schlechte Noten nicht mit  zusätzlichen Lernwochen oder Strafen zu reagieren. Wenzel gab zu  bedenken, dass viele Kinder die schulfreie Zeit für Nachhilfestunden  oder dem Abarbeiten eines straffen Lernplans zu Hause opferten, um  Defizite abzubauen. Diese fragwürdige Entwicklung zeige, dass in der  Schulpolitik einiges schief laufe. Viel besser sei es, wenn Eltern  möglichst viel entspannte Zeit mit ihren Kindern verbringen und das  Thema Schule keine Rolle spielte. Dies bedeute keinen Verzicht auf  Lernen, die Lernarrangements sollten sich allerdings von denen des  Schulalltags unterscheiden. Wenzel: „Es gibt viele attraktive  Lernformate, etwa das Lesen spannender Bücher, den Besuch vom Museen und  Ausstellungen, die Bewegung im Freien oder das Beobachten in Tiergärten  und Naturparks“.  
Auch dieses Schuljahr  habe gezeigt, dass die Schule für viele Familien eine Belastung  darstelle. „In der Grundschule dreht sich alles um das  Übertrittszeugnis, dem ein Prüfungsmarathon mit 20 Probearbeiten  vorausgeht. An den Gymnasien und Realschulen gehe es in erster Linie  darum, den Abstieg zu verhindern. „Konstruktive und motivierende  Lernprozesse sind in dieser Atmosphäre nur schwer möglich“, gab Wenzel  zu bedenken.  
Wenzel forderte die  Staatsregierung auf, künftig die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen  und ihren Familien in den Mittelpunkt zu rücken und danach die Schul-  und Bildungspolitik auszurichten. Schule müsse Freude machen und  Lernbereitschaft wecken und fördern. Schule müsse Familien dahingehend  entlasten, das alles, was mit Schule zu tun habe, auch in der Schule  erledigt werden könne.  
Die wichtige  Erholungspause steht für den BLLV-Präsidenten keineswegs im Widerspruch  zum „Lernen in den Ferien“. Gemeint sei allerdings nicht stures Pauken  um Punkte. Wenzel bat die Eltern, Lernformate zu ermöglichen, die  „lustvoll, leistungsintensiv und lebensnah“ seien.
	
	
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	BLLV: Sommerferien zur Erholung nutzen
BLLV-Präsident Wenzel appelliert an Eltern, Kindern eine mindestens drei- bis vierwöchige Pause zu ermöglichen / Lernen ja, aber anders als während des Schuljahres