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Statement von BLLV-Präsidentin Fleischmann zur Forsa-Befragung zum "Tag der Bildung" Startseite Topmeldung
Bildungsgerechtigkeit

Das Recht auf Bildungsgerechtigkeit, Inklusion und individuelle Förderung ist nicht verhandelbar

Eine aktuelle forsa-Umfrage zeigt, dass Jugendliche ihrer beruflichen Zukunft zwar positiv entgegenblicken, die Rolle der Schule - vor allem bezüglich Chancengleichheit - aber kritisch sehen. BLLV-Präsidentin Fleischmann fordert jetzt politisches Handeln.

"Die aktuelle repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zum heutigen „Tag der Bildung“ zeigt – als große Ausnahme zu den vielen Studien der letzten Monate – auch einen positiven Aspekt auf: Junge Menschen blicken (zumindest) ihrer beruflichen Zukunft eher positiv entgegen. Der Arbeitsmarkt in Deutschland spricht dafür und ich freue mich, wenn es angesichts der vielen Krisen in der Welt auch positive Aussichten gibt.

Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, wie die junge Generation die Rolle der Schule in ihrer Biografie sieht. Sie ist sich bewusst, wie wichtig ein guter Schulabschluss für ihre berufliche Zukunft sein wird. Allerdings glaubt nur ein Drittel der Befragten, dass es Schule gelingt, Jugendlichen die relevanten Kenntnisse und Fähigkeiten für ihre berufliche Zukunft zu vermitteln.

Schule ist so viel mehr als Berufsvorbereitung

Dabei ist dies nur ein Aspekt dessen, was Schule nach unserer Meinung leisten soll. Sie soll mehr tun als auf den Beruf vorbereiten. Sie soll Kinder und Jugendliche in ihrer gesamten Entwicklung als Mensch begleiten, sie soll individuell fördern und Chancen für ein selbstbestimmtes und starkes Leben eröffnen.

Genau hier aber sieht es, wie nicht anders zu erwarten, schlecht aus. Rund zwei Drittel sehen schwarz für die Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem und gehen auch nicht davon aus, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird.

Junge Menschen wünschen sich mehr Bildungsgerechtigkeit

Die Bildungsungleichheit in Deutschland ist weiterhin enorm und nach wie vor stark von sozialen und herkunftsbezogenen Faktoren abhängig. Auch die Ergebnisse dieser Studie – genauso wie die der vielen Studien zuvor – müssen endlich ernstgenommen werden. Gerade weil hier die befragt wurden, die es betrifft. Bildungsqualität muss priorisiert werden und die dafür notwenigen politischen Maßnahmen müssen ergriffen werden. Wann hört die Politik endlich zu und fragt auch mal ernsthaft nach den Ursachen?

Wir müssen klar sagen: Wir sind zu wenige! Wir können nicht individuell fördern! Und es kommt auf die Qualifikation der Lehrkräfte an! Wir brauchen individuelle Förderung für die Kinder und Jugendlichen. Wir brauchen Differenzierung. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer. Und wir brauchen eine top Ausbildung für die Lehrkräfte.

Wissen ist die Grundlage! Kompetenzen sind gefragt. Das gilt nicht nur fürs Lernen in der Schule - sondern jetzt für die Politik! Kompetenz zeigt sich im professionellen Anwenden von Wissen: Das fordert der BLLV von der Politik jetzt!"



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