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Es geht weiter!

"Jetzt geht es in die heiße Phase", sagt Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV. "Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) wird unsere Kollegin bei der Klage gegen das Arbeitszeitkonto weiter vertreten und nochmals argumentativ agieren."

„Die Landesanwaltschaft Bayern stellt für den Freistaat Bayern folgenden Antrag: Der Antrag wird abgelehnt.“ – Nichts anderes war zu erwarten. Damit ist aber noch nichts entschieden. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) wird unsere Kollegin bei der Klage gegen das Arbeitszeitkonto weiter vertreten und nochmals argumentativ agieren. „Jetzt geht es in die heiße Phase“ für Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV.

Die Stellungnahme des Kultusministeriums greift vor allem die vorgebrachten Zahlen, Daten und Fakten der BLLV Klage an. Allerdings sind die meisten Zahlen davon aus der Lehrerbedarfsprognose des KM. Eine „Fehleinschätzung“ wird dem BLLV hier vorgeworfen. „Oder sind diese Lehrerbedarfsprognosen des KM einfach noch nie korrekt gewesen“, meint Gerd Nitschke. In Frage gestellt werden auch der tatsächliche Lehrkräftebedarf, der Einfluss des Arbeitszeitkontos auf die Prognose oder die Berechnung des Zuwachses. Deshalb wird der BLLV sich erneut äußern und eine Offenlegung sämtlicher Berechnungsgrundlagen des Lehrkräftebedarfs fordern.

Weiterhin wird sogar direkt vom KM bestätigt, dass es gar nicht um die Grundschule geht, sondern um den Lehrerbedarf an Mittel- und Förderschulen zu sichern. Für den 1. Vizepräsidenten des BLLV Gerd Nitschke ist genau dies der Knackpunkt: „Es kann doch nicht die Feuerwehr ein Arbeitszeitkonto machen, um in der Verwaltung auszuhelfen, die kein Arbeitszeitkonto macht!“ Grund-, Mittel- und Förderschullehrkräfte sind in der Lehrerbildung, der Klassenbildung und auch im Haushalt getrennt erfasst. Eine Vermischung dieser Lehrämter ist seit der 80er Jahren nicht mehr vorgesehen. „Also keine Mehrarbeit der Grundschullehrkräfte für den Lehrermangel an Mittel- und Förderschulen!“

Ein Beweis für den „Fehleinsatz“ unserer Grundschullehrkräfte liefern einige gesammelte Aussagen der Betroffenen:

  • Ich bin in diesem Schuljahr vier Stunden (von insgesamt 12 Std.) an der Mittelstunde eingesetzt.
  • Auch ich gehöre zu den Grundschullehrerinnen, die WG in der 1. Klasse unterrichten. Leider habe ich fast keine Unterstützung einer erfahrenen Fachlehrerin, da wir eine kleine Schule sind und unsere Fachlehrkraft nur an 2 Tagen an der Schule ist.
  • Als GS-Lehrerin muss ich an der Mittelschule Ethik und Sport in der 5. und 7. Jahrgangsstufe unterrichten und bin auch im Nachmittagsunterricht eingesetzt. Ich würde lieber in meiner eigenen 4. Klasse den Ethik- und Sportunterricht halten. Das darf ich nicht, weil Lehrkräfte in unserer Mittelschule dringend gebraucht werden.
  • Ich habe mich bewusst für das Lehramt an Grundschulen entschieden und wollte nicht für immer an die Förderschule.
  • „Falls Sie einen Tauschpartner finden, können Sie zurück in die GS.“ Da wollte ich nicht drauf vertrauen, dass ich wieder zurückkommen kann.

// Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV