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Übertrittszeugnisse in der Coronakrise Startseite
Leistungsdruck Bildungsgerechtigkeit Individuelle Förderung

Sinnlos, sinnloser – in der Pandemie am sinnlosesten

Noch nie waren Übertrittzeugnisse pädagogisch angebracht. In der Pandemie wirkt das Festklammern am Übertrittszeugnis nur noch absurd.

Eines ist für BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann klar: "Das Übertrittszeugnis ist heuer nicht vergleichbar". Es gäbe Viertklässler, die hätten außer dem Lockdown immer Präsenzunterricht, und es gibt Viertklässler, die hätten seit November keinen einzigen Tag im Präsenzunterricht.

Kinder spüren immensen Druck

Symbolträchtig in negativer Hinsicht war die im März vom Kultusministerium getroffene Entscheidung, vierte Klassen im Pandemiejahr als Abschlussklassen zu definieren, damit sie auch bei einer Inzidenz über 100 Wechselunterricht erhalten. "Allein der Begriff Abschlussklasse ist eine Bankrotterklärung", kritisiert Fleischmann u.a. in der Allgäuer Zeitung. "Das ist doch kein Abschluss, höchstens eine Übergangsentscheidung. Aber in Bayern gibt es ein Mini-Abitur in der vierten Klasse, und die Kinder spüren diesen immensen Druck."

Das kann auch Sabine Bösl, stellvertretende Leiterin der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im BLLV und Grundschul-Direktorin in Holzkirchen bestätigen: "Die Kinder heulen aus Angst vor dem Übertritt. Deshalb stellt Bösl das Übertrittszeugnis erst recht im zweiten Corona-Schuljahr zusammen mit vielen Eltern und auch Lehrkräften in Frage: "Kann es sein, dass wir unseren Kindern das antun, dass eine Zahl hinter dem Komma über die Zukunft eines Kindes inmitten einer Pandemie entscheidet?"

>> Zum Artikel in der Allgäuer Zeitung (Stand 6.5.2021)

>> Pressemitteilung des BLLV zum Thema Übertrittszeugnisse: Starres Festhalten am Status Quo: schade! Fairer Übertritt im Corona-Schuljahr sieht anders aus!


Schule in Zeiten der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie zeigt den hohen gesellschaftlichen Wert von Schule. Damit sie trotz akutem Lehrermangel funktionieren kann, fordert der BLLV in einer politischen Erklärung, die Fürsorgepflicht des Dienstherrn in maximalen Gesundheitsschutz für Lehrkräfte umzusetzen, insbesondere im wichtigen Präsenzunterricht. Entscheidungen und deren Kommunikation müssen regional, klar, verlässlich, frühzeitig und transparent sein und schulische Eigenverantwortung stärken. Fairness muss vor Leistungsdruck gehen, digitale Ausstattung schnell verbessert werden. Jetzt ist nicht die Zeit für einfache Lösungen und Polemik. Aber jetzt ist die Zeit für langfristig tragende Konzepte für Arbeitsbedingungen, Multiprofessionalität und Attraktivität, um so Bildungsqualität auch über Corona hinaus zu sichern. Dazu braucht es einen konstruktiven Diskurs aller an Schule Beteiligten, für den der BLLV bereit steht. » Die politische Erklärung im Wortlaut



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