BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann: „Die Berechnungen des Kultusministeriums gehen hinten und vorn nicht auf. Wir brauchen keine Schönfärberei, sondern Ehrlichkeit und Transparenz. Was ist machbar und was nicht. Gerade jetzt, wenn es darum geht, die Kinder und Jugendlichen mit ihrem sozialen, emotionalen und fachlichen Nachholbedarf zu fördern und zu unterstützen. Wenn wir individuelle Förderprogramme umsetzen wollen, brauchen wir nicht nur finanzielle Mittel, wir brauchen vor allem qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer. Denn Euros halten keinen Unterricht.“
Pädagogische Elemente wie Vor- und Förderkurse werden gekürzt. Und wo bleibt die Bildungsgerechtigkeit?
Den eklatanten Lehrermangel in den Grund-, Mittel- und Förderschulen bemängelt der BLLV seit Jahren. Doch mit Corona rückte das Thema komplett in den Hintergrund, jetzt würden sogar noch „letzte Register gezogen“ und gerade momentan besonders wichtige pädagogische Elemente wie Vor- und Förderkurse, so genannte Randstunden (Musik, Kunst und Sport), AGs oder Fachunterricht und der Ganztag in den Mittelschulen gekürzt. „Ein krasses und trauriges pädagogisches Streichkonzert“, so Fleischmann. „Wo bleibt denn da bitte die Bildungsgerechtigkeit und der Anspruch an Schule von heute?“ Abgesehen davon, dass es wohl so aussehen soll, als ob die Zahlen stimmten und kein Lehrermangel herrsche. „Aber wie man es dreht und wendet: Die Rechnung geht nicht auf. Der BLLV kann rechnen und das erwarten wir auch vom Kultusministerium – trotz oder gerade wegen der Coronasituation und deren Folgen für die Schülerprognose und Lehrerbedarfe“.