Würzburg - Die Gesellschaft von morgen brauche Menschen mit der Bereitschaft zu lebenslangem Lernen, mit sozialen Kompetenzen und einer klaren Werteorientierung, betont Fleischmann. Für diese Bildung sei Zeit nötig. Deshalb brauche Schule letztlich immer auch die Rückendeckung der Politik. „Schulen müssen eine Haltung vermitteln, die junge Menschen heute fachlich und persönlich stark macht, um in der Welt von morgen zu bestehen, so die BLLV-Präsidentin. Sie sei der festen Überzeugung, dass der Pädagogik ein ganzheitliches Menschenbild zugrunde gelegt werde müsse. Dies sei auch der Schlüssel dafür, „die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können.“
Realität der Schule diskutieren
Fleischmann bedankt sich bei allen Delegierten für die „konstruktive, offene Diskussion und die hohe Bereitschaft, diese LDV aktiv mitzugestalten. In einem mehrtägigen Prozess sei es gelungen, das Manifest „Herz. Kopf. Hand. - Bildung ist Zeit für Menschen“ auf die politische Umsetzung hin zu bearbeiten. „Wir werden unsere Überzeugungen in den nächsten Jahren mit großem Nachdruck in die Politik einbringen. Die Praxis muss gehört werden. Es ist Zeit, dass wir die Realität der Schule diskutieren. Lehrermangel, unzureichende Rahmenbedingungen, eine pervertierte Prüfungskultur, eine starre, festgefahrene Lehrerbildung und Fehlinvestitionen in großem Umfang sind die Realität und schaden unseren Schulen“, so Fleischmann.
Resolution Gewalt gegen Lehrkräfte
Intensiv diskutiert und verabschiedet wurden auch 15 Positionspapiere, darunter die Resolution Gewalt gegen Lehrkräfte. Darin fordert der BLLV Verwaltung und Politik auf, das Problem nicht länger zu ignorieren und den Diskurs darüber nicht zu tabuisieren. Vielmehr brauche es eine Dokumentation sämtlicher Vorkommnisse. Die Statistiken seien von der Verwaltung zu führen und zu veröffentlichen. Der BLLV erwarte von der Politik, „dass sie sich der Verrohung und Gewalt stärker entgegenstellt als bisher und das Strafgesetzbuch in Bezug auf Übergriffe gegen alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes verschärft.“ Dies sei auch eine Frage der Wertschätzung und des Respekts.
Im Leitantrag Attraktive Arbeitsbedingungen für attraktive Schulen sprechen sich die Delegierten u.a. erneut für eine Anhebung der Eingangsbesoldung der Grund- und Mittelschullehrer auf die gleiche Höhe wie bei den Gymnasiallehrern sowie für die Umsetzung des Arbeitsplatzschutzgesetzes an Schulen aus.
Attraktive Arbeitsbedingungen für attraktive Schulen
Die LDV belege eindrucksvoll, wie motiviert, kompetent und ernsthaft Lehrerinnen und Lehrer die Zukunft der Schulen in Bayern mitgestalten wollen, fasst Fleischmann die dreitägige Großveranstaltung zusammen. „Wir können stolz sein.“ Fleischmann, die am Freitag mit 98,5 % in ihrem Amt bestätigt wurde, und nun ihre zweite Legislaturperiode antritt, bedankt sich bei allen Delegierten für die „konstruktive und offene Diskussion“. An Bayerns Schul- und Bildungspolitiker gerichtet appelliert sie, die Signale, die von dieser LDV ausgingen, nicht zu überhören.
Alle Positionsbeschreibungen, den Leitantrag „Attraktive Arbeitsbedingungen für attraktive Schulen“ sowie die Resolution „Gewalt gegen Lehrkräfte“ finden Sie unter ldv.bllv.de, Details zu den bildungspolitischen Hintergründen finden Sie unter bllv.de/ldv.
Andrea Schwarz, BLLV-Pressereferentin M.A. Tel: 089/ 72 100 129, presse@bllv.de pressereferat(at)bllv.de