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Coronatest Multiprofessionalität Individuelle Förderung

Wo stehen wir denn jetzt eigentlich?

Vor der morgigen Ministerpräsidentenkonferenz stellt der BLLV klar: Wer denkt, dass Schulen durch die jetzige Pandemiephase allein das Prinzip Hoffnung hilft, irrt sich. Es braucht zusätzliche Kräfte, multiprofessionelle und externe Teams!

Vor dem Hintergrund der kontroversen politischen und gesellschaftlichen Diskussion fragen wir uns als BLLV: Wo stehen wir jetzt eigentlich? Sind die Schulen sicher: ja oder nein? Spricht man jetzt von Durchseuchung oder besser nicht? Die Inzidenzen sind hoch in den Schulen. Die Sicherheiten auch? Oder kehrt man ab von diesen Werten und spricht jetzt von einer Grippe? Soll es denn jetzt einfach immer so weitergehen? Oder wird alles besser ab Mitte Februar?

Wenn die Testungen bleiben, wenn Schulleitungen in der Hauptsache mit Corona beschäftigt sind, wenn der Lehrermangel nicht von heute auf morgen behoben werden kann, dann braucht es doch trotzdem jetzt entsprechende Maßnahmen! Oder etwa nicht?

Nur mit dem Prinzip Hoffnung irgendwie durch diese Zeit, das wird nicht funktionieren!

Die Aussagen der Politik, dass jetzt alles wieder gut ist und dann die Parole "einfach so weiter": Nein, das geht nicht! Nur mit dem Prinzip Hoffnung irgendwie durch diese Zeit, das wird nicht funktionieren! Der BLLV fordert weiterhin und jetzt erst recht: Ehrlichkeit in und von der Politik!

Wo sind die Entlastungen? Wir lassen uns nicht vertrösten!

Die Kolleginnen und Kollegen brauchen jetzt Entlastungen. Mehr denn je, für die Schülerinnen und Schüler, um ihnen gerecht werden zu können. Ein Abwarten, bis alles wieder irgendwie so ist, wie es mal war, das funktioniert nicht. Das ist nicht fair! Wenn weiter getestet werden soll, wenn Schule weiterhin dominiert wird von Corona und dessen langfristigen Folgen, dann kann man jetzt nicht die Füße still halten. Dann muss man jetzt Zeichen setzen!

Wo sind die zusätzlichen Kräfte, die multiprofessionellen und externen Teams? Wo bleiben echte Fördermöglichkeiten, die nicht nur auf dem Papier stehen, sondern den Kindern und Jugendlichen vor Ort wirklich helfen? Meinen die Politikerinnen und Politiker wirklich, dass wir uns vertrösten lassen? Nein: Die Belastungen bei den Schulleitungen bleiben.

Die Folgen für die Kinder sind gravierend

Die sozialen und emotionalen Folgen der Kinder werden wir noch lange spüren. Die Kompetenzen der Kinder sind so heterogen verteilt wie noch nie zuvor. Und auch wenn wir nun alles trainiert haben, wenn wir Testzentrum sind und Corona die Schulen fest in der Hand hat, so müssen wir jetzt nachhaltig denken. Das Lernen in einer Welt der Digitalität institutionalisieren, individuelle Förderung ausbauen und die Stärken und Schwächen der Kinder in den Mittelpunkt rücken. Es geht darum diesen Kindern gerecht zu werden. Und wer soll das alles retten? Wieder die Kolleginnen und Kollegen vor Ort einfach so. Weiterhin on top?

Mit dem BLLV nicht! Denn mehr denn je müssen wir darauf achten, dass wir nur geben können wie viele wir sind!

Autorin: BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann

UPDATE


Der BLLV begrüßt ausdrücklich die Forderung von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, beim Beschluss von Lockerungen an Schulen umsichtig vorzugehen. Man müsse „besonders behutsam sein, um den Präsenzunterricht und damit die Chancengerechtigkeit nicht durch steigende Infektionszahlen zu gefährden“, betonte Stark-Watzinger gegenüber Medienvertretern.

Zudem ist – wie der BLLV mit Blick auf Corona immer wieder betont hat – die Situation vor Ort von Schule zu Schule mitunter höchst unterschiedlich. Dem muss Rechnung getragen werden, damit Profis vor Ort die für ihre Situation richtigen Entscheidungen treffen können. Das sieht auch die Bundesbildungsministerin so: „Lockerungen im Bildungsbereich sollten regional differenziert bei deutlich sinkenden Infektionszahlen und unter Berücksichtigung der Impfquote von Kindern und Jugendlichen erfolgen“, so Stark-Watzinger.

Ausblick auf das Bund-Länder-Treffen am Mittwoch:
» "Expertenrat hält Lockerungen in kommenden Wochen für möglich" (tagesspiegel)



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