Pressemitteilung: Andere Wege für die Notbetreuung Startseite
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Die Grenze ist überschritten! So nicht! Lehrkräfte jetzt raus aus der Notbetreuung!

Präsidentin Fleischmann: Die Schulleitungen und Lehrkräfte sind überlastet / Eine Notbetreuung in den Pfingstferien: So nicht! / Es muss andere Wege geben!

München – Das Kultusministerium hat diese Woche auch für die Pfingstferien eine Notbetreuung an den Grund-, Mittel- und Förderschulen angekündigt. Wieder sollen das die Lehrerinnen und Lehrer machen, so wie es bereits in den Osterferien in allen Schularten der Fall war. Für BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann ist dies nicht hinnehmbar: „So nicht! Nicht wieder auf den Schultern der Kolleginnen und Kollegen… Wir müssen raus aus der Notbetreuung." Viele Schulen haben bereits jetzt große Personalprobleme. Diejenigen, die in den letzten Wochen sowohl den Präsenzunterricht an den Schulen, die Betreuung des Lernens zu Hause, sowie die Notbetreuung sichergestellt haben, seien längst an der Belastungsgrenze. So nicht!

„Die Kolleginnen und Kollegen haben alles dafür getan, dass das Nebeneinander von Präsenzunterricht und Lernen zu Hause in den letzten Monaten bestmöglich geklappt hat. Jetzt soll die Betreuungssituation der Kinder und Jugendlichen, die für Eltern selbstverständlich sehr belastend ist, durch uns Lehrerinnen und Lehrer gestemmt werden. Das geht nicht! Hier müssen die politisch Verantwortlichen jetzt – für die Pfingst- und Sommerferien – andere Lösungen finden“, so die BLLV-Präsidentin.

Die Schulen haben bereits jetzt Personalprobleme, da durch den Wegfall von Lehrkräften, die einer Risikogruppe angehören, die Personaldecke ohnehin schon dünn sei. Die Sicherstellung und ständige Ausweitung der Notbetreuung für Kinder stelle die betroffenen Schulen inzwischen vor nicht mehr leistbare Probleme. Die Lehrerinnen und Lehrer, die den Unterricht live in der Schule und online zu Hause sicherstellen, die zusätzliche Beratungs- und Begleitangebote für Schüler und Eltern bieten und parallel dazu noch die Notbetreuung sichern, sagen: So nicht!

"Unsere Lehrerinnen und Lehrer haben mit höchstem Einsatz seit Beginn der Corona-Krise, unter schwierigsten Bedingungen ein schulisches Angebot für die Schülerinnen und Schüler aus dem Boden gestampft und aufrecht erhalten. Jetzt sollen sie nach der Notbetreuung in den Osterferien auch noch in den Pfingstferien eingesetzt werden. Die Grenze ist jetzt überschritten. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen aus der Notbetreuung herausgenommen werden“, so Fleischmann.

Viele Lehrkräfte und Schulleitungen haben seit Fasching durchgearbeitet, sie hätten einen Anspruch auf Erholung. Deshalb fordert BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann andere Wege und Lösungen der Staatsregierung, wenn es um die Notbetreuung der Kinder während der Ferienzeit geht: „Wir wollen unsere hohe gesellschaftliche Verantwortung in dieser schweren Zeit annehmen und ernst nehmen. Das geht aber nur, wenn die Grenzen der Belastbarkeit der Kolleginnen und Kollegen geachtet werden. Wir brauchen alle Kolleginnen und Kollegen jetzt und auch noch zum Schulstart im September. Die zweite Krise ist ja nicht weg: der Lehrermangel! Nein, Corona verschärft den Lehrermangel – also: So nicht!"
 

Medienecho


Bayerischer Rundfunk: „Lehrerverband kritisiert Notbetreuungspläne der Staatsregierung“

news4teachers: „Überlastet! Lehrerverband fordert, Lehrer aus der Notbetreuung abzuziehen“

Merkur: „Ferien-Notbetreuung an Schulen - Lehrerverband kritisiert Staatsregierung“

Tag 24: "Notbetreuung zu Pfingsten? Lehrerverband stellt sich quer!"

welt.de: „Lehrerverband: Kritik an geplanter Notbetreuung an Pfingsten“
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Rundschau vom 26.5.:  „Pandemie-Bedingungen bringen Lehrkräfte an ihre Grenzen“
Petra Hergenröther, Schulleiterin Grundschule am Zabelstein und Leiterin der Fachgruppe Schulleitung im BLLV Schweinfurt-Land, berichtet über Kolleginnen, die trotz Zugehörigkeit zur Risikogruppe arbeiten und sagen: „Ich nehme das Risiko aus der Verantwortung für die Kinder heraus auf mich.“ Hergenröther stellt klar, dass ohne diese Bereitschaft vieles an ihrer Schule nicht mehr möglich wäre. Wenn nun auch noch die Notbetreuung weiterlaufe, drohe der Kollaps: „Ich bin skeptisch, ob das alle Kolleginnen packen.“



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