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Hygieneregeln Gesundheitsschutz Impfung

Schulöffnung, ja, aber….

Das KM hat die Rahmenbedingungen für die Schulöffnungen ab 22. Februar nun festgelegt. Die vom BLLV eingebrachten Punkte zu den verschiedenen Fragen um diese schrittweise Öffnung finden sich zwar durchaus wieder, trotzdem bleiben Fragen offen.

Ja, die Festlegung auf einen Inzidenzwert von 100, von dem dann abhängt, ob an den Schulen im Wechsel oder wieder in Distanz unterrichtet wird, ist richtig! Aber, für die Schulen vor Ort und die Schulverwaltung braucht es Organisationszeit, wenn es um den Wechsel zwischen Präsenz und Distanz geht. Dafür müssen klare, verständliche und verlässliche Regelungen geschaffen werden! Die Festlegung, dass ein Überschreiten des Inzidenzwertes am nächsten Tag zu Distanzunterricht führen muss und der Hinweis, dass Schulen und Schulverwaltung die Inzidenzzahlen hier ständig im Blick haben müssen, reicht bei Weitem nicht aus. Gesundheitsschutz für Lehrer, Schulleiter und Schulverwaltung heißt auch, nicht am Sonntagabend organisieren zu müssen, wie Schule am Montag stattzufinden hat.

Wir alle, Lehrkräfte, Eltern und Schüler, brauchen Zeit und Verlässlichkeit

Es darf kein tägliches Hin und Her, kein tägliches Auf und Zu geben. Wir alle, Lehrkräfte, Eltern und Schüler, brauchen Zeit und Verlässlichkeit. Es kann nicht von Tag zu Tag entschieden werden! Zuständigkeiten und Abläufe müssen klar festgelegt werden und den Schulen Zeit zur Organisation gegeben werden!

Ebenso ist das Nebeneinander von Notbetreuung, Präsenzunterricht und Distanzunterricht mit den vorhandenen personellen Ressourcen nicht zu stemmen. Die Eltern hier zu bitten, nach Möglichkeit auf die Notbetreuung zu verzichten (um die Schulen personell nicht zu überlasten), ist ein Armutszeugnis. Wer neben dem Wechsel zwischen Präsenz und Distanz auch noch die Notbetreuung sicherstellen möchte, muss dafür auch das Personal zur Verfügung stellen. Wir können nur geben, so viele wir sind! Was nicht möglich und leistbar ist, muss entfallen! Wenn es nicht leistbar ist, dann eben auch die Notbetreuung.

Wir brauchen eine langfristige, durchdachte und sichere Impfstrategie

Auch der Verweis auf die Möglichkeit auf Fachunterricht verzichten zu können, um eine Notbetreuung sicherstellen zu können, ist eine nicht hinnehmbare Abwertung des Fachunterrichts und der dort unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen! Unsere Schülerinnen und Schüler brauchen auch und gerade in diesen Zeiten den Fachunterricht in den musischen, kreativen und technischen Fächern.

Weitere Fragen wirft die so genannte Impfstrategie auf. Hier brauchen wir eine langfristige, durchdachte und sichere Strategie, die trotz Freiwilligkeit Sinn macht und den Schutz aller an den Schulen tätigen Personengruppen sicher stellt. Neue Konzepte müssen gefunden werden - mit einer einmaligen Reihenuntersuchung und einer vagen Aussicht auf ein weiteres Testen kann es nicht getan sein. So, wie jetzt dargestellt, ist das Ganze nicht mehr als eine Alibiveranstaltung, die keinerlei längerfristigen Wert für den Gesundheitsschutz an den Schulen hat.

Schule muss Ort sein, wo Gesundheit an erster Stelle steht

Ebenso ist die Verpflichtung der Lehrkräfte die zur Verfügung gestellten OP-Masken zu tragen (die nun dankenswerter Weise vom Dienstherrn zur Verfügung gestellt werden) von zweifelhaftem Wert, wenn gleichzeitig den Schülerinnen und Schülern die Wahl der Masken offen gelassen wird! Oftmals ungeeignete Masken, die das eigentliche Ziel, das Gegenüber zu schützen, nicht erfüllen!

Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und auch die Eltern leiden unter den Belastungen, die die Pandemie mit sich bringt. Der Dienstherr ist nun gefordert, die Schulen für alle Beteiligten zu einem Ort zu machen, an dem die Gesundheit an erster Stelle steht. Gerade in Hinblick auf die neuen Gefahren durch die Mutationen des Virus. Die nun bekannt gemachten Pläne reichen dafür nicht aus. Die notwendigen Schritte sind zwar erkannt, die konkreten Umsetzungen aber lassen noch zu viele Fragezeichen offen. Die Bemühungen um den Gesundheitsschutz an Schulen brauchen weiterhin durchdachtere Maßnahmen.

>> Autor: Hans Rottbauer, Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung

>> zu den aktuellen KMS rund um die Öffnungen am 22.2.2021


Schule in Zeiten der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie zeigt den hohen gesellschaftlichen Wert von Schule. Damit sie trotz akutem Lehrermangel funktionieren kann, fordert der BLLV in einer politischen Erklärung, die Fürsorgepflicht des Dienstherrn in maximalen Gesundheitsschutz für Lehrkräfte umzusetzen, insbesondere im wichtigen Präsenzunterricht. Entscheidungen und deren Kommunikation müssen regional, klar, verlässlich, frühzeitig und transparent sein und schulische Eigenverantwortung stärken. Fairness muss vor Leistungsdruck gehen, digitale Ausstattung schnell verbessert werden. Jetzt ist nicht die Zeit für einfache Lösungen und Polemik. Aber jetzt ist die Zeit für langfristig tragende Konzepte für Arbeitsbedingungen, Multiprofessionalität und Attraktivität, um so Bildungsqualität auch über Corona hinaus zu sichern. Dazu braucht es einen konstruktiven Diskurs aller an Schule Beteiligten, für den der BLLV bereit steht. » Die politische Erklärung im Wortlaut





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