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Wie viel Unterricht fällt weg, wenn Maske und Testpflicht wegfallen?

Die Staatsregierung hat beschlossen, dass ab 1. Mai in Schulen und Kitas keine Corona-Tests mehr stattfinden. Diese als Testzentren zu benutzen war nie im Sinne von Pädagoginnen und Pädagogen – Unterrichtsausfälle wegen Krankheit aber noch viel weniger…

Die richtige Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt? Das hat im Umgang mit der Corona-Pandemie in den letzten Jahren immer für Diskussionen gesorgt, besonders auch an Schulen. Nun hat das bayerische Kabinett beschlossen, dass ab 1. Mai in Schulen und Kitas die Testpflicht endet, nachdem Anfang dieser Woche bereits die Maskenpflicht fiel. Bei beiden Maßnahmen geht es aus Sicht des BLLV nicht ums Ob, sondern ums Wann – und vor allem um die Folgen!

„Keiner will weiter mit Maske unterrichten, keiner will weiter diese Maske tragen“, stellt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann daher aus pädagogischer Sicht im Gespräch mit Radio Gong heute noch einmal klar – mit einem großen Aber: „Wenn wir dadurch riskieren, dass immer mehr Lehrerinnen und Lehrer ausfallen, weil sie sich mit Corona infizieren, dann geht nochmal mehr Unterricht flöten. Das können wir uns einfach nicht leisten.“

Diktat der Vernunft

Dementsprechend verhalten sich viele Lehrkräfte und auch viele Schülerinnen und Schüler vor Ort, berichtet Fleischmann auf Antenne Bayern: „Wir sehen, dass viele Kinder die Maske tragen und auch Lehrerinnen und Lehrer die Maske tragen.“

Genauso zwiespältig ist daher nun auch der Wegfall der Testpflicht, stellt Simone Fleischmann klar: „Wir freuen uns, wenn wir in den Schulen nicht mehr testen müssen, denn wir wollten nie zu Teststationen und Gesundheitszentren werden. Aber wir haben verstanden, dass ‘Maske, Maske, Maske, testen, testen, testen!‘ eben Sicherheit bedeutet.“

Jede Stunde zählt

Angesichts des Lehrermangels, der sich durch pandemiebedingte Zusatzaufgaben und Ausfälle weiter verschärft hat, sowie zusätzlicher aktueller Herausforderungen an den Schulen ist daher ganz klar, worauf es bei der neuen Maßnahme ankommt: „Ist der 1. Mai der richtige Zeitpunkt, den Test wegfallen zu lassen – ich bin weder Wahrsagerin, noch Virologin, aber eins kann ich ganz sicher sagen: Es wird sich zeigen, wenn wir sehen, wie viele an den Schulen krank werden und wie viel Unterricht dadurch nicht stattfinden kann“, so die BLLV-Präsidentin. „Der Wegfall der Maske kam aus unserer Sicht zu früh.“

Hinter der Frage nach Richtigkeit und Zeitpunkt der geplanten Maßnahmen steht aus Sicht von BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann nämlich ein zentrales Anliegen, das sie gegenüber der Augsburger Allgemeinen so formuliert: „Wir wünschen uns vor allem viel Präsenzunterricht für Schülerinnen und Schüler. Wir wissen, wie wichtig jetzt – nach über zwei Jahren Corona – jede Unterrichtsstunde live für  die Schülerinnen und Schüler ist!“