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Zu den aktuellen Äußerungen des Ministerpräsidenten Startseite Topmeldung
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Nein zu Zwang, Streichungen und Einsparungen im Bildungssystem

Beste Bildung für unsere Kinder und Jugendlichen? Die Schulen, die Lehrerinnen und Lehrer sowie das gesamte Schulsystem stehen unter Druck. Nach den letzten Äußerungen des Ministerpräsidenten stellt der BLLV klar: Wir brauchen mehr – nicht weniger!

Ministerpräsident Markus Söder will Stellen im öffentlichen Dienst reduzieren. Zunächst war von 5.000 Stellen die Rede. Jetzt wurden die Zahlen aktualisiert: 10.000 Planstellen sollen bis 2040 eingespart werden. Der erste Schritt in diesem Plan ist ein geplantes Stellenmoratorium für das kommende Jahr. Und auch im Bildungsbereich soll der Rotstift angesetzt werden – unter anderem durch eine „Reform“ – konkret gesagt eine Reduzierung – der Teilzeitmöglichkeiten von Lehrerinnen und Lehrern. Gleichzeitig lobte der Ministerpräsident die Entwicklung an den Gymnasien, an denen viele Lehrkräfte freiwillig Stunden aufgestockt haben.

Alle Lehrerinnen und Lehrer an allen Schulen geben ihr Bestes!

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann zu den Aussagen des Ministerpräsidenten: „Alle Lehrerinnen und Lehrer geben ihr Bestes für die Kinder und Jugendlichen und für die Bildung in Bayern. Das gilt genauso für die Gymnasien wie für die Grund-, Mittel-, Real-, Förder- und Berufsschulen. An allen Schularten haben unsere Kolleginnen und Kollegen Stunden aufgestockt und alles gegeben. Und so haben wir es immer irgendwie gemeinsam geschafft an den Schulen, trotz Lehrkräftemangel und aller Herausforderungen. Dieses Lob muss deshalb auch an alle gehen! Und zwar direkt und persönlich an alle Kolleginnen und Kollegen und nicht an einzelne Verbände, wie beim Ministerpräsidenten. Wir müssen aber auch ganz klar sagen: Das ist nicht der Weg und das geht auch nicht immer so weiter. Wir brauchen mehr Lehrkräfte und mehr Unterstützungskräfte und mehr Wertschätzung für die Kinder und alle Kolleginnen und Kollegen in Bayern – nicht weniger. Ein bisschen weniger Teilzeit kann den Bedarf nicht decken.“

Die Gesundheit der Lehrkräfte muss im Mittelpunkt stehen

Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV und Vorsitzender des Hauptpersonalrates (HPR) am Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus: „Wir müssen die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit aller Kolleginnen und Kollegen an den Schulen im Blick haben. Die Teilzeit ist dafür ein wesentlicher Faktor, gerade für diejenigen, die Care-Arbeit leisten oder gesundheitliche Einschränkungen haben. Alle, die ihre Stunden freiwillig aufstocken wollen, sind uns an den Schulen mehr als willkommen und verdienen unsere volle Wertschätzung. Was aber nicht sein darf, sind erneute Zwangsmaßnahmen, wie beim so genannten ‚Piazolo-Paket‘, das die Teilzeitmöglichkeiten an den Grundschulen bereits eingeschränkt hat und die Lehrkräfte zur Mehrarbeit verpflichtet hat. Das hatten wir also schon und es hat nichts gebracht außer noch mehr Probleme. Überlastungen, Dienstausfälle und Dienstunfähigkeiten waren die Folge. Schon jetzt verlieren wir über 500 Vollzeitkapazitäten durch begrenzte Dienstfähigkeit. 1.800 Kolleginnen und Kollegen an Grund- und Mittelschulen sind krank und nur noch begrenzt dienstfähig. Wenn wir mehr Schülerinnen und Schüler bekommen und immer mehr Aufgaben an den Schulen, dann müssen wir Kürzungen und Einschränkungen im Sinne der ganzen Gesellschaft eine dringende Absage erteilen!“