Ein Aushilfslehrer aus der Oberpfalz berichtet der Regensburger Zeitung (kostenpflichtig), dass er sieben Wochen lang ohne Vertrag an einer Schule unterrichtet habe und in dieser Zeit kein Gehalt bekommen habe. Der Zeitung gegenüber sagt er, dass er weitere Fälle kenne, bei denen es ähnlich lange gedauert habe, bis alles geregelt war.
Behörden überlastet – Risiken für Beschäftigte
Hans Rottbauer, Abteilungsleiter für Dienstrecht und Besoldung beim BLLV bestätigt, dass diese Versäumnisse keine Einzelfälle sind. Auch Verwaltungsangestellte seien betroffen: „Solche Verzögerungen kommen immer wieder vor. Die Zahl der Verträge ist durch den Lehrermangel enorm gestiegen, aber die Zahl der Sachbearbeiter nicht. Wenn dann jemand krank wird oder die Abteilung wechselt, stauen sich die Fälle.“
Rottbauer warnt: „Neben dem ausbleibenden Gehalt ergeben sich versicherungstechnische Probleme“ und weist darauf hin, dass es passieren könne, dass der Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung vorübergehend wegfällt. Das wäre natürlich besonders gravierend, wenn Kinder mitversichert sind.
Forderung nach zusätzlichem Personal
„Es kann und darf nicht sein, dass Beschäftigte monatelang arbeiten, ohne Vertrag und ohne Bezahlung“, sagt Rottbauer. Der BLLV drängt darauf, die zuständigen Stellen an den Regierungen mit zusätzlichem Personal auszustatten – bei Bedarf vorübergehend und durch Unterstützung aus anderen Bereichen. Nur so könne verhindert werden, dass sich die Situation jedes Jahr wiederhole.
Schon lange warnt der BLLV vor den Folgen des gravierenden Lehrkräftemangels in Bayern. Studierende und Unterstützungskräfte sind mancherorts zu unverzichtbaren Stützen im Schulalltag geworden.