Große Einigkeit herrscht bei der Bewertung, wie wichtig einzelne Maßnahmen für die Sicherheit des Schulwegs sind. Alle vorgeschlagenen Maßnahmen werden mehrheitlich als wichtig oder sehr wichtig eingeschätzt. Damit sehen sich die Kooperationspartner in ihrer Arbeit bestätigt. Sichere Querungsstellen, Tempo 30 und ein gutes Angebot öffentlicher Verkehrsmittel sind dabei die zentralen Maßnahmen mit Zustimmungswerten von über 90 Prozent. Aber auch Radwege halten 83 Prozent für wichtig oder sehr wichtig. Doch die Eltern sehen auch, dass der Verkehr nicht nur durch geringere Geschwindigkeit beruhigt, sondern auch durch Schülerlotsen oder die Polizei geregelt werden soll. Das Schultor durch Halteverbote freizuhalten, wird fast von der Hälfte der Befragten als sehr wichtig und von einem Viertel als wichtig angesehen. Ein starkes Zeichen für sichtbare und spürbare Veränderungen auf dem Schulweg und vor dem Schultor!
Statements der Kooperationsorganisationen
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes:
„Jedes Kind hat das Recht, sicher zur Schule zu kommen. Deshalb müssen die Kindesinteressen bei der Wegeplanung wesentlich stärker als bisher berücksichtigt werden. Und zwar gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen: Die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern in Stadt- und Verkehrsplanungen muss in jeder Kommune verpflichtend erfolgen und daher in Bundes- und Landesgesetzen verankert werden. Hier ist die Politik gefordert, ein Weiter-so darf es nicht geben.“
Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD:
„Die Eltern haben gesprochen: Tempo 30, sichere Querungen, Radwege und Halteverbote müssen überall Standard werden – ohne Ausnahmen. Vor allem brauchen wir Schulstraßen: autofreie Bereiche direkt vor Schulen, die Kindern Sicherheit geben und Unfälle verhindern. Wer diese Maßnahmen weiter blockiert, nimmt in Kauf, dass Kinder tagtäglich gefährdet werden.“
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE:
„Ein selbstständig zurückgelegter Schulweg schenkt Selbstvertrauen. Wer sich früh schon einmal bewegt hat, startet zudem besser in den Tag. Doch das braucht das Zutrauen der Eltern. Dass ein Fünftel von Ihnen den Schulweg als unsicher ansieht, muss ein Warnzeichen an die Kommunen sein. Durch kluge Begrenzung des Verkehrs kann der Schulweg sicherer gestaltet werden – und dann auch von mehr Kindern zu Fuß zurückgelegt werden.“
Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen vom 15. bis zum 26. September 2025 Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" auf. Auf der Webseite können Aktions- und Spielideen eingesehen, konkrete Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden. Die Aktionstage stehen unter der Schirmherrschaft der Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (KMK), Simone Oldenburg. Botschafterin der Aktionstage ist die Moderatorin Enie van de Meiklokjes.
Erhebung und Untersuchungsdesign
Im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes, des ökologischen Verkehrsclubs VCD und des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) hat forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH eine bundesweit repräsentative Befragung zur Schulwegsicherheit durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.005 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Eltern von Schulkindern im Alter von 6 bis 14 Jahren in Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 24. Juli bis 28. August 2025 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Die ermittelten Ergebnisse können lediglich mit den bei allen Stichprobenerhebungen möglichen Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/- 3 Prozentpunkte) auf die Gesamtheit der Eltern mit Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren in Deutschland übertragen werden.
>> Zur Pressemitteilung des VBE, VCD und DKHW vom 10.09.2025
>> Ergebnisbericht der forsa-Umfrage „Meinungen zum Thema Schulwegsicherheit“