Die Vergabe von Investitionen in Schulbau, die durch das Sondervermögen ermöglicht werden, muss an zentrale Qualitätskriterien für zukunftsgerichteten Schulbau gebunden sein. Zugleich sind vereinfachte Verfahrensabläufe für die effiziente und zielorientierte Sanierung, Modernisierung und den Neubau von Schulen zu schaffen. Das fordert ein transdisziplinäres Bündnis aus Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE).
Notwendigkeit gezielter Investitionen
Dr. Meike Kricke und Barbara Pampe, Vorständinnen der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft unterstreichen: „Zukunftsfähige Schulbauten entstehen nur im Wechselspiel zwischen Architektur und Pädagogik. Das muss gefördert und gefordert werden. Durch eine pädagogische Weiterentwicklung entstehen neue Nutzungskonzepte, für die auch der Raum neu gedacht werden muss. Nur die enge Verzahnung von Architektur und zukunftsweisender Pädagogik führt zu leistungsfähigen Lösungen und damit zu nachhaltigen Investitionen.“
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, stellt heraus: „Investitionen in Schulbau sind eine Frage von Wertschätzung und Gerechtigkeit gegenüber jener Generation, welche die Schulden des Sondervermögens wird abtragen müssen. Es reicht nicht, nur in Beton zu investieren – wir müssen in Schulräume investieren, die bestmögliche Lehr- und Lernbedingungen schaffen. Die Qualität des Schulbaus entscheidet maßgeblich darüber, ob wir den Anforderungen einer zeitgemäßen und zukunftsgerichteten Pädagogik gerecht werden können.“
Susanne Wartzeck, Präsidentin des BDA: „Es ist dringend notwendig, die Effizienz und Effektivität des Mitteleinsatzes in den Prozessen zu verbessern. Es muss eine Ermöglichungskultur etabliert werden, die auf das zügige Umsetzen von Bauvorhaben ausgerichtet ist. Dafür braucht es mehr Kooperation zwischen den Disziplinen und gleichzeitig mehr Freiräume für die Verwaltungen. Zudem braucht es Entscheidungsverfahren, die bauliche und pädagogische Qualität gleichermaßen einbeziehen.“
Empfehlungen an die Verantwortlichen
Das Positionspapier der Kooperationspartner wird aktuell an die neu gewählten Ministerinnen und Minister für Bildung, Bau und Finanzen, die Vorsitzenden der Fachkonferenzen für Bildung, Bau und Finanzen sowie die Bundesratspräsidentin übergeben. Zudem erhalten die Mitglieder der Bundestagsausschüsse für Bildung und Bau die zentralen Empfehlungen. Hier leiten die Organisationen her:
- Ausgangslage: Der enorme Investitionsstau im Schulbau bedroht vielerorts die Qualität von Lehre und Lernen. Die Kooperationspartner begrüßen daher ausdrücklich die Nutzung des Sondervermögens als „Booster für Infrastruktur“.
- Bedarf: Mit Schulbau muss das Generationenversprechen auf gesellschaftlichen Wohlstand eingelöst werden, indem eine zukunftsfähige Schulinfrastruktur angeboten wird.
- Anspruch: Schulbau muss als Booster für pädagogische Weiterentwicklung gesehen werden. Dafür müssen Planungsprozesse aber konsequent darauf ausgerichtet sein.
- Lösungsansatz ist zum einen, die Fördermittelvergabe an zentrale Qualitätskriterien zu binden. Zum anderen muss eine Strukturreform für mehr Effizienz bei Modernisierung, Sanierung und Neubau von Schulgebäuden sorgen.
Bisherige Zusammenarbeit für Schulbau
Bereits seit über zehn Jahren arbeiten Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, BDA und VBE gemeinsam daran, Standards und Empfehlungen für einen zeitgemäßen Schulbau zu entwickeln. Die „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland“ sowie die Broschüren „Brandschutz im Schulbau“ und „Akustik im Schulbau“ stellen neue Konzepte und Empfehlungen vor und bieten Kommunen und Entscheidungstragenden konkrete Handlungsgrundlagen für Planung, Sanierung und Neubau von Schulen.
>> HIER geht es zur Pressemitteilung auf des Seiten des VBE.