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Künstliche Intelligenz Differenzierung Arbeitsbelastung

KIs bieten Chancen für Schüler und Lehrkräfte

Beim Umgang mit KIs wie ChatGPT an Schulen plädiert der BLLV für Pragmatismus statt Alarmismus. Präsidentin Simone Fleischmann sieht Möglichkeiten für neue Bildungsprozesse, der technologische Fortschritt sei unaufhaltsam und müsse kompetent begleitet werden.

„Schummeln mit Künstlicher Intelligenz?“ Dieser bewusst provokativen Frage geht der Oberpfälzische Kurier im gleichnamigen Artikel nach und hat dazu den BLLV Bezirksvorsitzenden Manuel Sennert und Präsidentin Simone Fleischmann befragt. Beide stellen sofort klar, dass Diskussionen um Verbote und Unterschleif viel zu kurz greifen.

„Unterbinden kann man dieses Hilfsprogramm nicht. Ein Verbot stellt immer einen besonderen Reiz für Heranwachsende dar“, sagt Sennert und weist gleichzeitig darauf hin, dass die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen pädagogisch begleitet werden sollte: „Eltern und Lehrer müssen immer ein Auge auf ihre Kinder werfen, mit wem sie sich online abgeben und was sie teilen. Ob Konsolenspiele, soziale Medien oder ChatGPT. Wir Lehrer wünschen uns, dass alle Eltern Interesse an den Freizeitaktivitäten ihrer Kinder zeigen.“

Potenziale sind enorm, kritische Reflexion gehört immer dazu

Mit den Möglichkeiten von Chatbots muss sich Schule unbedingt konstruktiv beschäftigen, meint BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann: „Wir wollen uns nicht auf die negativen Aspekte versteifen. Schließlich bietet Künstliche Intelligenz auch Chancen für Schüler und Lehrkräfte“. Sich mit einem Chatbot zu unterhalten sei im Zweifel ein aktiverer Prozess als die Arbeit mit einem Schulbuch oder gar stumpfes auswendig lernen. „Schüler beschäftigen sich mit einem Thema, stellen Fragen, lesen die Antworten und verinnerlichen diese. ChatGPT kann die Denkprozesse der Kinder anregen“, analysiert Simone Fleischmann.

Lehrerinnen und Lehrer können durch Künstliche Intelligenz auch in ihrer Arbeit entlastet werden – und das tut bei akutem Personalmangel dringend Not: „Eine KI wie ChatGPT kann auch bei Arbeiten unterstützen, die viel Zeit kosten“, sagt BLLV-Präsidentin Fleischmann. Wichtig ist sowohl bei Nutzung durch Schülerinnen und Schüler wie auch durch Lehrkräfte, dass die Ergebnisse der KI kritisch hinterfragt, gegengeprüft und nötigenfalls entsprechend berichtigt, verfeinert und angepasst werden.

Fortschritt pädagogisch begleiten

Simone Fleischmann stellt zudem klar, dass es nicht genügt, sich jetzt mit ChatGPT zu befassen, das wegen eines spürbaren Sprungs in der Leistungsfähigkeit derzeit in aller Munde ist. Es gilt, den Blick nach vorne zu richten, meint die BLLV-Präsidentin: „Wir können die Entwicklung im Hinblick auf Technologie und Künstliche Intelligenz nicht aufhalten und wollen das auch nicht. ChatGPT ist nur der Anfang. Unsere Kinder wachsen in einer digitalen Welt auf. Wir müssen diese Welt akzeptieren und uns mit ihr entwickeln.“

» zum Artikel „Schummeln mit Künstlicher Intelligenz? Was Lehrer von ChatGPT halten“ (kostenpflichtig)