30.09.2025 Verleihung Deutscher Schulpreis 2025 in Berlin (c) Robert-Bosch-Stiftung eV / Max Lautenschläger
30.09.2025 Verleihung Deutscher Schulpreis 2025 in Berlin (c) Robert-Bosch-Stiftung eV / Max Lautenschläger
Preisverleihung Deutscher Schulpreis 2025: „Für mehr gute Schulen“ Startseite Topmeldung
Schulentwicklung Bildungsqualität Bildungsgerechtigkeit Kompetenzorientierung Wertebildung Teamfähigkeit

Differenziert, individuell, vielfältig: Die Maria-Leo-Grundschule in Berlin gewinnt den Hauptpreis!

Die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Heidehof Stiftung GmbH vergeben jährlich den Deutschen Schulpreis an die besten Schulen Deutschlands. 15 Schulen waren für das Finale in Berlin mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nominiert. Der erste Platz ging bei der heutigen Preisverleihung an eine Grundschule: die Maria-Leo-Grundschule in Berlin (Prenzlauer Berg). BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann ist Mitglied der Jury des Deutschen Schulpreises. „Wir freuen uns sehr für die diesjährige Siegerschule, die ihren Preis mehr als verdient hat. Ich freue mich besonders, dass mit der Maria-Leo-Grundschule eine Gewinnerschule ausgezeichnet wurde, die zeigt, was Lernen und Leistung ausmacht: ein gutes Schulklima, Verantwortung, Mitbestimmung und individuelle Förderung. Damit wird die Schule zu einem Lern- und Lebensraum, der sich auch an den Erfolgen messen lassen kann. Und das funktioniert mit gelebter Inklusion und ohne unnötigen Notendruck und unangekündigte Leistungsnachweise“, so die BLLV-Präsidentin.

2025 haben sich deutschlandweit mehr als 100 Schulen beworben. Mit dem Deutschen Schulpreis zeichnen die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung – gemeinsam mit der ARD und der ZEIT Verlagsgruppe – jährlich besonders gute Schulen und ihre innovativen Schulkonzepte aus. Eine Jury aus Bildungsexpert:innen und Schulpraktiker:innen vergleicht bei den Bewerberschulen verschiedenste Bereiche: Unterrichtsqualität, Leistung, Umgang mit Vielfalt, Verantwortung, Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner, sowie lernende Schule. 

Eine starke Gewinnerschule: Die Maria-Leo-Grundschule in Berlin

Was die Gewinnerschule auszeichnet: Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieher und Erzieherinnen arbeiten in festen Teams, planen gemeinsam und begleiten die Kinder durch den gesamten Schultag. Der Einstieg in den Tag erfolgt flexibel: Die Lernateliers öffnen früh, Kinder beginnen im eigenen Tempo, arbeiten an differenzierten Aufgaben und holen sich gezielt Input in Fachräumen. Auch das Mittagessen wird als Bildungszeit verstanden – Gespräche werden angeregt, Sprache gefördert, Beziehungen gepflegt. Im Forum, dem Zentrum jedes Lernhauses, finden kooperative Lernformen und Projektarbeit statt. Verantwortung übernehmen die Kinder dabei nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gemeinschaft: als Kinderhausmeisterinnen und Kinderhausmeister, in selbst organisierter Spielausleihe oder im Schülerparlament. 

Auf der Website der Schule heißt es: „Unsere Schule ist ein Dorf – ein Ort des Lernens, der Vielfalt und der Begegnung. In diesem Dorf gibt es Häuser, Plätze und Wege, die den unterschiedlichen Bedürfnissen und Talenten der Kinder gerecht werden.“

Herausragende Schulen – weitere Gewinner

Neben der Gewinnerschule des Hauptpreises, die ein Preisgeld von 100.000 Euro erhält, wurden in diesem Jahr fünf weitere Preise in Höhe von je 30.000 Euro vergeben: an die Deutsche Internationale Schule Tbilissi (Georgien), die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck (NRW), die Jenaplanschule Weimar (TH), die Questenberg-Grundschule Meißen (SN) und die Schule An der Burgweide Hamburg. Die weiteren neun Finalisten erhalten einen Anerkennungspreis in Höhe von je 5.000 Euro. 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisierte in seiner Rede bei der Verleihung, dass soziale Herkunft den Bildungserfolg immer noch stark beeinflusst: „Immer noch hängt die Zukunft eines Kindes in unserem Land viel zu sehr davon ab, in welchem Stadtviertel es aufgewachsen ist“. Es müsse noch mehr getan werden, damit jedes Kind von Anfang an die Unterstützung bekommt, die es für eine gerechte Bildungschance benötigt. Die enorme Aufgabe dieser „Ausgleichsfunktion“ belaste die Lehrkräfte.


Der aktuelle Online-Newsletter des Deutschen Schulportals

Alle Informationen über Gewinner, Hintergründe, Events

Die sechs Preisträger des Deutschen Schulpreises 2025 stehen fest! Der mit 100.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an die Maria-Leo-Grundschule in Berlin. Erstmals erhalten zusätzlich drei Schulen den Themenpreis ... weiterlesen

Wichtige Signale setzen: Themenpreis Demokratiebildung

Außerdem wurden in diesem Jahr erstmals drei Schulen mit dem Themenpreis Demokratiebildung im Rahmen des Deutschen Schulpreises ausgezeichnet: Die Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule Karlsruhe (BW), das Evangelisches Schulzentrum Muldental e.V. Grimma (SN) und die Schule An der Burgweide in Hamburg. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann begrüßt diesen Vorstoß des Deutschen Schulpreises und Sie betont: „Demokratie steht weltweit unter Druck, sowohl durch Populismus als auch durch schwindendes Vertrauen in politische Institutionen und veränderte soziale und kommunikative Dynamiken in den sozialen Medien. Die Rolle von Schule als Ort der Demokratieerziehung wird daher immer wichtiger. Und dazu gehört es auch, exzellente Schulen und Konzepte für Demokratieerziehung auszuzeichnen und sichtbar zu machen.“

Auch der Bundespräsident betonte die wichtige Funktion guter Schulen für den Schutz der Demokratie: „Jede Schule in Deutschland muss eine Schule der Demokratie sein. Ein Ort, an dem Schülerinnen und Schüler lernen, einander mit Respekt zu begegnen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, Konflikte mit Argumenten auszutragen, Verantwortung für sich selbst und für andere zu übernehmen. Ein Ort, an dem junge Menschen das Miteinander in unserer, manchmal nicht einfachen, vielfältigen Gesellschaft lernen."

Alle Informationen über Nominierte und Gewinner finden Sie auf den Seiten des Deutschen Schulpreises >>HIER.

Mehr als „nur“ ein Schulpreis – ein lebendiges Netzwerk

Seit 2006 verleiht die Robert Bosch Stiftung GmbH gemeinsam mit der Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis. Er ist die renommierteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Auszeichnung für gute Schulen in Deutschland. Seit Beginn des Programms haben sich mehr als 2.600 Schulen um die Auszeichnung beworben.

Der deutsche Schulpreis ist aber nicht nur die renommierteste Auszeichnung für gute Schulen in Deutschland. Er ist viel mehr: eine Plattform für die Entwicklung neuer und exzellenter schulischer Konzepte. Im Forum des Deutschen Schulpreises können alle Bewerberschulen im Rahmen eines 15-monatigen Programms ein selbst gewähltes Unterrichtsentwicklungsvorhaben vorantreiben. Dafür stellen die Verantwortlichen Beratungs-, Vernetzungs- und Begegnungsangebote sowie ein digitales Workshop-Programm zur Verfügung. Viele der späteren Gewinnerschulen sind deshalb schon vor der Preisverleihung im Forum aktiv, arbeiten an ihren Konzepten und lernen voneinander. Und auch nach der Preisverleihung arbeiten die Preisträger in einem stetig wachsenden Netzwerk zusammen.

„Der Idee und dem Unterstützungsangebot für die Schulen liegt der Gedanke zugrunde, allen Kindern und Jugendlichen die gleichen Chancen durch qualitativ gute Bildung zu ermöglichen. Dieses Engagement für Bildungsgerechtigkeit und für Bildungsqualität durch Austausch, Input und gemeinsames Lernen ist das Besondere am Deutschen Schulpreis.