Kontaktfreudig, gut gelaunt und stets umringt von interessierten Gesprächspartner:innen präsentierte sich Jacob Chammon (46 J.) diese Woche beim Kamingespräch in der BLLV-Landesgeschäftsstelle. Mit seinen türkis-pinken Sneakern, der Kombination aus dunkelblauem Anzug und braunem Rollkragen-Pulli plus Vollbart fällt er auf und wirkt mit seinem offenen Lachen zugleich sehr nahbar. Der gebürtige Däne hat eine Mission und die lässt ihn vor Begeisterung wortwörtlich in die Luft hüpfen. Bevor er das tut, leitet die BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann zum Thema des Abends hin: KI in der Bildung.
KI klug, effizient und verantwortungsvoll einsetzen
Dies sei ein Thema, das ihr einerseits Hoffnung mache, andererseits auch Sorgen, so Fleischmann. Sie warnt: „Wir müssen uns klug, effizient und verantwortungsvoll entscheiden, wie wir KI einsetzen und was Schule dafür braucht.“ Natürlich müsse man lernen aus anderen Ländern, so Fleischmann. Aber man müsse eben auch gucken, was man hier in Bayern bei den hiesigen Rahmenbedingungen umsetzen könne.
Trotz aller Kritik an so mancher bildungspolitischer Entscheidung ist sie überzeugt, dass KI eine Chance sein könne. „Nicht durch Verbote oder politische Schnellschüsse, sondern durch klare Rahmenbedingungen“, so Fleischmann. Längst sei überfällig, dass der Freistaat ein datenschutzkonformes und rechtssicheres KI-Werkzeug zur Verfügung stelle, statt Schulen mit Einzellösungen allein zu lassen. Zentral sei die Frage, was Schulen jetzt brauchen, damit KI als Chance und nicht als weitere Belastung on top für Lehrkräfte erlebt würde. Lehrkräfte würden zum Beispiel Fortbildungen und Anrechnungsstunden benötigen um sich in dieser Materie einzuüben. Nur dann könne KI entlastend wirken, wenn zum Beispiel verkürzte Vorbereitungszeit mehr Raum lasse für gezielte Gespräche mit Schüler:innen. „Was Schule trägt, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen“, so Fleischmann.