
Pädagogische Grundsätze
Zeitgemäßer Schulbau beginnt mit der Frage: Wie wollen wir heute lernen und lehren? Bevor Grundrisse entstehen, braucht es pädagogische Leitideen, die den Raum formen – nicht umgekehrt. Diese Rubrik beleuchtet, welche Bildungsziele, Lernformen und Beziehungskonzepte Schulgebäude heute prägen sollten. Denn nur wenn Architektur von der Pädagogik her gedacht wird, entstehen Räume, die Entwicklung, Teilhabe und Lernen wirklich ermöglichen.
>> Gestaltungsgrundsätze für Schulen
Worum geht’s: Der Beitrag beschreibt anschaulich, wie Schulräume durch Licht, Akustik, Materialien, Farben und Gerüche gestaltet werden sollten, um Wohlbefinden, Gesundheit und Lernen zu fördern.
Wofür hilfreich: Zeigt, wie zentrale Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern in der Raumgestaltung berücksichtigt werden können – als solide Entscheidungsbasis für alle Beteiligten.
Quelle: BLLV, Beitrag von Martin Göb aus „Schulen pädagogisch bauen“. BLLV-Artikel.
>> Inklusion und schulische Bauvorhaben
Worum geht’s: Der Beitrag zeigt, warum bauliche Inklusion über Rampen hinausgeht – und wie Raumgestaltung, Ausstattung und Beteiligung echte Teilhabe ermöglichen.
Wofür hilfreich: Verdeutlicht, worauf bei Neubau und Umbau geachtet werden muss, um allen Schülerinnen und Schülern sowie Beschäftigten einen gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen.
Quelle: BLLV, Beitrag von Frank Tollkühn aus “Schulen pädagogisch bauen". BLLV-Artikel.
>> „Gute Akustik – Grundlage für erfolgreiches Lernen“
Worum geht’s: Lärm stört nicht nur – er behindert gezielt das Lernen. Der Beitrag erklärt die Ursachen schlechter Raumakustik und zeigt konkrete Lösungen für leisere, lernfreundliche Klassenzimmer.
Wofür hilfreich: Hilft, die Bedeutung akustischer Qualität für Bildung und Gesundheit zu erkennen – und fundiert gegenüber Sachaufwandsträgern und Planenden zu argumentieren.
Quelle: BLLV, Beitrag von Ulrike Girardet und Peter Hammelbacher aus “Schulen pädagogisch bauen”. BLLV-Artikel.
>> Raum im Ganztag
Worum geht’s: Die Seite des ISB Bayern behandelt, warum Räume im Ganztag mehr als nur Lehrumgebungen sind – sie sind „dritte Erzieher“, die durch Atmosphäre, Ausstattung und Beteiligung das Wohlbefinden beeinflussen. Themen sind u. a. Raummitnutzung, flexible Raumkonzepte, Möblierung, besondere Räume und Partizipation.
Wofür hilfreich: Bietet Schulen und Kommunen praxisnahe Tipps und Materialien, wie bestehende Räume ganztagsgerecht umgestaltet, mehrfach genutzt und gemeinsam mit Beteiligten – auch Schülerinnen und Schülern – weiterentwickelt werden können.
Quelle: ISB Bayern, Bereich „Raum im Ganztag“ im Ganztagsportal, Stand 2025. Externer Link.
>> Bildungsräume neu denken - Die 6 Raumgestaltungsprinzipien nach Rosan Bosch
Worum geht’s: Die international bekannte Designerin Rosan Bosch zeigt mit sechs bildhaften Raumprinzipien (z. B. Cave, Campfire, Movement), wie vielfältige, kreative und lernförderliche Umgebungen in Schulen entstehen können.
Wofür hilfreich: Regt Schulen dazu an, Unterrichtsräume neu zu denken und ihre Funktionalität stärker an die Bedürfnisse und Lernformen der Schülerinnen und Schüler anzupassen – mit vielen Beispielen und Transferideen.
Quelle: ISB Bayern, Themenseite im Ganztagsportal: Räumliche Lernarrangements nach Rosan Bosch. Externer Link.
>> Der Raum als „dritter Pädagoge“ – Über neue Konzepte im Schulbau
Worum geht’s: Der Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) erläutert die Entstehung und Entwicklung offener Schulraumkonzepte – von Reformpädagogik über „Schule ohne Wände“ bis zu aktuellen Projekten in Kopenhagen, Berlin oder Herford. Raum wird dabei als aktiver Lernpartner verstanden.
Wofür hilfreich: Verdeutlicht, wie Architektur Lernformen wie individuelles, gemeinschaftliches und kreatives Arbeiten unterstützen kann – und liefert starke Argumente für innovative Raumkonzepte gegenüber Schulträgern, Planerinnen und Pädagoginnen.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung (BPB), Werkstattbeitrag vom 19. Oktober 2018: Der Raum als "dritter Pädagoge": Über neue Konzepte im Schulbau. Externer Link.
>> Architektur folgt Pädagogik: Wie die Umsetzung von Säule I des Startchancen-Programms gelingen kann
Worum geht’s: Der Beitrag der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft zeigt am Beispiel Mülheim, wie die Umsetzung von Säule I des Startchancen-Programms – Investitionen in lernförderliche Räume – gelingt, wenn Raumgestaltung nicht isoliert, sondern mit Pädagogik und Personalentwicklung zusammengedacht wird.
Wofür hilfreich: Bietet Schulträgern, Steuerungsgruppen und Schulen praxisnahe Orientierung, wie sie die räumliche Komponente des Startchancen-Programms sinnvoll und wirksam umsetzen können.
Quelle: Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Gastbeitrag auf dem Startchancen-Blog (WZB/Bosch Stiftung), Mai 2025. Externer Link.
>> Wie flexible Raumkonzepte den Lernerfolg verbessern
Worum geht’s: Im Interview erläutert Schulbauberaterin Heike Brauer, wie sich mit wenig Aufwand flexible Lernumgebungen schaffen lassen – auch in bestehenden Schulgebäuden. Sie zeigt, wie Räume pädagogische Konzepte unterstützen können und welche Rolle das Startchancen-Programm dabei spielt.
Wofür hilfreich: Gibt praxisnahe Impulse für Schulen und Schulträger, die im Rahmen von Säule I des Startchancen-Programms bestehende Räume neu denken und den Lernerfolg gezielt fördern wollen.
Quelle: Deutsches Schulportal, Interview vom 21. Januar 2025 mit Heike Brauer. pdf-Datei.