Kommentar zu A13: Die Entscheidung ist da Startseite
A13 Arbeitsbedingungen

Wir freuen uns, und jetzt beginnt die eigentliche Arbeit

Alle Lehrer sind Lehrer – dafür steht der BLLV. Hans Rottbauer, Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung, stellt daher klar, dass die von Ministerpräsident Söder angekündigte Besoldung mit A13 nicht schrittweise erfolgen darf und weitere Maßnahmen nötig sind.

Ministerpräsident Söder hat nun endlich im Rahmen der Fraktionsklausur der CSU in Kloster Banz verkündet, dass im Laufe der nächsten Legislaturperiode die Eingangsbesoldung der Grund- und Mittelschullehrkräfte in einem Stufenplan auf A 13 angehoben werden soll. Ein längst überfälliger Schritt! Und der erste Schritt hin zur Erfüllung einer der wichtigsten Forderungen des BLLV seit langer Zeit. Dies ist für uns im BLLV ein Grund zu großer Freude und ein riesiger Erfolg der hartnäckigen Politik, mit der wir uns seit Jahrzehnten auf allen Ebenen einsetzten.

Bei aller Freude beginnt nun aber die eigentliche Arbeit. Mit der Anhebung der Eingangsbesoldung alleine ist es nicht getan. Die angekündigte Maßnahme muss auch Auswirkungen auf die gesamte Besoldungsstruktur im Bereich der Grund- und Mittelschulen haben. So muss geklärt werden, wie es mit den funktionslosen Beförderungsämtern weitergeht. Das Neue Dienstrecht steht unter dem Leitgedanken einer leistungsgerechten und leistungsfördernden Besoldung. Also muss nach einer Anhebung der Eingangsbesoldung auch ein funktionsloses Beförderungsamt analog zum Realschulbereich geschaffen werden.

Weitere Anpassungen nötig, niemand vergessen!

Ebenso braucht es eine entsprechende Anpassung  der funktionsgebundenen Beförderungsämter. Schulleitungsfunktionen, Beratungsrektoren, Seminar oder auch die Schulverwaltung müssen im Rahmen struktureller Hebungen der neuen Ausgangssituation angepasst werden. Hierbei geht es im Übrigen auch um die Attraktivität dieser Funktionsämter, die in letzter Zeit durchaus bereits gelitten hat. Es bietet sich dabei auch die Gelegenheit, Fehlentwicklungen oder Missverhältnisse der letzten Jahre endlich auszugleichen.

Auf keinen Fall vergessen werden darf in dieser Situation der Bereich der Fach- und Förderlehrkräfte. Auch hier ist der Bedarf der Wertschätzung dringend notwendig – selbstverständlich auch verbunden mit besserer Besoldung. Der BLLV hat hierzu bereits seit Jahren ein Konzept vorliegen. Gerade diese Gruppen mit der höchsten Unterrichtsverpflichtung und der geringsten Besoldung dürfen nicht vergessen werden.

Stufenweise Einführung: Probleme vorprogrammiert

Insgesamt gilt auf allen Ebenen das Motto unserer Kampagne für A13: Sie sind es wert.
Wir denken hier an ausnahmslos alle Beschäftigten an unseren bayerischen Grund- und Mittelschulen. Wertschätzung darf sich nicht auf eine einzige Gruppe innerhalb der Schulfamilie beschränken, sondern muss für alle gelten. Dafür steht der BLLV!

Deshalb kann es auch nicht sein, dass im Rahmen des angekündigten Stufenplans zuerst die Mittelschule und erst in einem zweiten Schritt die Grundschule an der Reihe sein soll. Grund- und Mittelschulen sind in den Vollschulen und in der gemeinsamen Verwaltung durch die staatlichen Schulämter so eng miteinander verflochten, dass gerade auch mit Blick auf die notwendigen strukturellen Folgehebungen eine Trennung der beiden Schularten gar nicht möglich sein wird. Also müssen die Grund- und Mittelschulen aus unserer Sicht gleichberechtigt und auch unbedingt gleichzeitig angehoben werden.

BLLV kämpft weiter für Wertschätzung

So sehr uns die Nachricht freut, ist uns durchaus bewusst, dass noch viel politische Arbeit und viele Diskussionen vor uns liegen. Wir als BLLV haben die Antworten auf die offenen Fragen. Wir haben die notwendigen Konzepte bereits seit langem durchdacht und entwickelt. Wir bieten hier unsere konstruktive Mitarbeit an und sind für alle verschiedenen Gruppen im Bereich der Grund- und Mittelschulen da. Denn: Sie sind es wert!

>> Hans Rottbauer, Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung im BLLV

Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, ergänzt:

„Alle Lehrer sind Lehrer!“ Diese Überzeugung des BLLV ist uns eine Verpflichtung, gerade jetzt. Genau in diesem Geist ist auch das BLLV- Modell der flexiblen Lehrerbildung aufgesetzt, das wir bildungspolitisch als entscheidenden Beitrag im Kampf gegen den Lehrermangel ins Feld führen. Das Modell ist dabei auch ganz stark in Richtung von Fachlehrerinnen und Fachlehrern gedacht, denn es trägt dazu bei, dass es langfristig keine Differenzierung mehr gibt.

Gleichzeitig setzt sich der BLLV auch kurzfristig dafür ein, dass die Situation aller Berufsgruppen der mit der jetzigen Entscheidung veränderten Sachlage entsprechend angepasst wird. Denn mit dem Dreiklang aus flexibler Lehrerbildung, die in logischer Konsequenz gleichwertige Besoldung bedeutet, und dazu eben auch deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen, benennt der BLLV die entscheidenden Maßnahmen, die für einen nachhaltigen und effektiven Kampf gegen den Lehrermangel nötig sind.

Denn starke Schule braucht starke Wertschätzung – für alle Kolleginnen und Kolleginnen!

>> Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV