In Bayern wird Islamunterricht nur vereinzelt an Schulen angeboten. Im Schuljahr 2024/25 gehörten laut Kultusministerium jedoch rund zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen, insgesamt 147.000 Schülerinnen und Schüler, dem Islam an, wie BR24 im Juli diesen Jahres berichtete. Der BLLV setzt sich dafür ein, dass alle Schüler:innen in der Schule über ihren Glauben sprechen können – unabhängig davon, welcher Religion sie angehören. Seit den 1990er Jahren fordert der Verband einen staatlichen Islamunterricht an Bayerns Schulen.
Gerhard Endres, stellvertretender Chefredakteur des Münchner Messestadt-Magazins TAKE OFF!, ist dem Angebot und der Umsetzung islamischen Religionsunterrichts in der Messestadt Riem nachgegangen. An zwei der Riemer Grund- und Mittelschulen findet islamischer Unterricht als ein reguläres staatliches Bildungsangebot statt. Nach Auskunft des örtlichen Schulamts wird hier Wissen über den Islam vermittelt, Wertebildung und der interreligiöse Dialog gefördert. Die Teilnahme ist für alle Schülerinnen und Schüler freiwillig, die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Mit BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann spricht Gerhard Endres über die Relevanz des islamischen Unterrichts, wie dieser die Integration unterschiedlicher Glaubensrichtungen fördern kann und warum die Religionsvielfalt auch in der Schule abgebildet werden sollte. Fleischmann betont:
„Die Gesellschaft von morgen braucht Schülerinnen und Schüler, die integrativ denken, andere Religionen verstehen und annehmen und sich in ihrer eigenen religiösen Identität sicher sind.“