"Der Ministerpräsident hat in seiner heutigen Rede nach der Haushaltsklausur des Bayerischen Kabinetts angekündigt, dass die familienpolitische Teilzeit für alle Beamtinnen und Beamten ab 2027/2028 eingeschränkt wird.
Wenn die familienpolitische Teilzeit ab einem Mindestalter der Kinder von 15 Jahren wegfällt und parallel das Mindeststundenmaß von 20 Prozent auf 30 Prozent hochgesetzt wird, dann hat die Staatsregierung gar nichts verstanden!
In so vielen Gesprächen haben wir als BLLV mehr als deutlich gemacht, dass wir uns gegen alles stellen, was die Kolleginnen und Kollegen vor Ort noch mehr belastet als ohnehin schon!
Und seien wir doch mal ganz ehrlich: Wen genau treffen diese Einschränkungen denn jetzt eigentlich am härtesten? Genau, die Lehrerinnen! Denn wir wissen alle, dass der Frauenanteil hier innerhalb der Beamten am allerhöchsten ist. Und dann sollte die Staatsregierung das Kind aber bitte auch klar und deutlich beim Namen nennen!
Ich nehme kein Blatt vor den Mund: Der Freistaat nimmt billigend in Kauf, dass Frauen es mal wieder zu ihren eigenen Lasten richten sollen!
Und das, obwohl diese Lasten bereits unglaublich hoch sind: Frauen gehen grundsätzlich weit mehr in Teilzeit als Männer. Frauen tragen grundsätzlich bei der Verteilung von Care-Arbeit die Hauptlast und kümmern sich nicht nur um Haushalt und Kinder, sondern auch um die Pflege von Angehörigen.
„Bayern ist Familienland.“ So titelte die Koalition aus CSU und Freien Wählern noch in ihrem Koalitionsvertrag 2023 großspurig. „Kein anderes Land unterstützt seine Familien so stark wie Bayern. Der Freistaat ist verlässlicher Partner aller Familien […]“. Das ist wirklich mehr als blanker Hohn!
Ich sage es sehr deutlich: Der BLLV wird diese Entscheidung der Staatsregierung nicht akzeptieren! Ganz im Gegenteil werden wir nun mit noch mehr Nachdruck darauf hinarbeiten, dass sowohl diese Einschränkungen als auch das unselige „Piazolo-Paket“ zurückgenommen werden!
Denn wir wissen im Gegensatz zur Staatsregierung, dass die Kolleginnen und Kollegen so nicht mehr professionell arbeiten können: Die Zahlen der Dienstunfähigkeiten und vorzeitigen Ruhestandsversetzungen sind eklatant hoch!
Die Staatsregierung wirft dem BLLV oft vor, ein zu negatives Bild vom Lehrerberuf zu zeichnen.
Da kann ich nur sagen: Wer so mit bestehendem Personal umgeht und die Attraktivität von Berufen sehenden Auges weiter den Bach runtergehen lässt, sollte lieber vor der eigenen Haustüre kehren!"
<< Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV
Pressestatement der BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann zur Verkündung von Teilzeiteinschränkungen
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Nichts verstanden: Frauen sollen’s mal wieder richten!
Die heute von MP Söder verkündeten Teilzeiteinschränkungen treffen vor allem Lehrerinnen, weil sie Teilzeit arbeiten, um Care-Arbeit für Kinder und Angehörige mit Pflegebedarf leisten zu können. Der BLLV fordert die Rücknahme, auch des Piazolopaketes!
BLLV-Dachverband bbb
Der Bayerische Beamtenbund, Dachverband des BLLV, kritisiert die Entscheidung ebenfalls:
>> Pressemitteilung “Das geht auf Kosten des öffentlichen Dienstes!”
BBB-Vorsitzender Rainer Nachtigall: „Offenbar hat die bestmögliche Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben bei der Staatsregierung an Stellenwert eingebüßt! Diesen Richtungswechsel können wir nicht nachvollziehen."