Wie bereits kürzlich vom BLLV aufgegriffen, hat die Anzahl der Gewalttaten an Schulen – sowohl gegen Schülerinnen und Schüler als auch gegen Lehrkräfte – in den letzten Jahren stark zugenommen. Dennoch erfährt diese Entwicklung häufig nicht die notwendige Aufmerksamkeit. Aktuelle Daten des Landeskriminalamts (LKA) machen erneut deutlich, dass die Fälle von Gewaltdelikten und leichte Verletzungen im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen sind.
Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik wurden im vergangenen Jahr 778 Fälle von Gewaltkriminalität dokumentiert und somit 12,8 Prozent mehr als im Jahr davor – 2023 waren es 690. Die Zahl der leichten vorsätzlichen Körperverletzungen hat ebenfalls zugenommen, sogar um 15,1 Prozent: Während 2023 noch 1.955 Fälle erfasst wurden, waren es 2024 bereits 2.252 Fälle. Im Vergleich zum Jahr 2015 haben sich die Zahlen gemäß den Angaben des LKA mehr als verdoppelt. In einem Beitrag vom 25. April 2025 greift die Süddeutsche Zeitung mögliche Ursachen für diese Entwicklung auf.
Ursachen der Gewaltzunahme vor allem außerhalb der Schule
Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, verortet die Ursachen für die Gewaltzunahme vor allem außerhalb der Schulen. In einem von der SZ zitierten Gastbeitrag für das Magazin Psychotherapie in Politik und Praxis beschrieb sie kürzlich, wie Gewalterfahrungen im Elternhaus oder auf digitalen Plattformen Schülerinnen und Schüler prägen. In manchen Familien sowie im Internet sei Gewalt „allgegenwärtig“, so Fleischmann. Betroffene Kinder und Jugendliche könnten sich an falschen Vorbildern orientieren. Die BLLV-Präsidentin fordert deshalb mehr Personal für Medienerziehung und Gewaltprävention, zum Beispiel durch einen Ausbau der Beratungslehrkräfte und Schulpsychologinnen.