Grundschule
Kritisches Denken über KI in der Grundschule Startseite klein
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„Robo“ bringt alles durcheinander – aber nicht den Verstand!

Wie kann man Grundschulkindern das abstrakte Thema Künstliche Intelligenz näherbringen – ohne sie zu überfordern? Ein gelungener Weg führt über die Leseförderung. Im hier aufgegriffenen Projekt ist das Gedicht „Robo“ der Ausgangspunkt.

Das humorvolle Gedicht „Robo“ von Josef Guggenmos lässt sich mit behutsamer Textanpassung gut im Grundschulkontext schon ab der 2. Jahrgangsstufe einsetzen. Es erzählt von einem Haushaltsroboter, der dem Ich-Erzähler helfen soll – und dabei alles durcheinanderbringt.

Die Kinder lachen, stellen Fragen, diskutieren. Warum macht Robo das? Kann er überhaupt verstehen, was richtig ist? Im gemeinsamen Austausch wird deutlich: Robo handelt nicht aus Böswilligkeit – er versteht einfach nicht, was er tut. Hier setzt der erste Zugang zum Thema KI an.

Kreativer Zugang zu KI

Das Gedicht eröffnet Raum für Lesegespräche und Reflexionen über den Unterschied zwischen einem programmierten Roboter und einer lernenden Künstlichen Intelligenz. Wo begegnen uns Roboter im Alltag? Was wäre, wenn Robo wirklich selbst denken könnte? 

Die Kinder überlegen, wo es in ihrer Umgebung Roboter gibt und sammeln ihre Ideen im EBook. Sie denken weiter, erfinden selbst kurze Robo-Geschichten und zeichnen ihre eigenen kleinen Roboter. Die Zeichnungen lassen sich z. B. mit der App ChatterPix wunderbar vertonen (Schwerpunkt Leseflüssigkeit). Alternativ entwerfen sie mit einem KI-Bildgenerator ihre Idee vom eigenen Roboter. Andere gezeichnete Roboter wurden „lebendig“: Mit der Seite https://sketch.metademolab.com animieren die Kinder schnell selbst gezeichnete Figuren.

Gedicht als Ausgangspunkt für kritisches Denken

Die kreative Verbindung von Lesen, Schreiben und digitalem Gestalten macht das Thema Roboter und KI greifbar und ermöglicht einen kindgerechten Zugang zur kritischen Auseinandersetzung: Was darf KI? Wo stößt sie an Grenzen? Und was bleibt menschlich – trotz aller technischen Möglichkeiten?

Von: Maria Lösch-Ringer