„Am allerwichtigsten ist es, miteinander zu reden“, betont BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Gespräch mit dem Donaukurier über den Umgang mit schlechten Zeugnissen. Denn wenn Schüler:innen in Bayern am Donnerstag die Jahresabschlusszeugnisse erhalten, bedeutet das oft großen emotionalen Stress für Kinder und Jugendliche und ihre Eltern.
Statt Strafe oder Vorwürfen bei schwächeren Zensuren sollten Eltern erstmal mit Trost zur Stelle sein und auf die Gedanken und Gefühle ihrer Kinder eingehen. Das ermöglicht dann, gemeinsam nach Gründen zu suchen: „Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen könne, dass eine Note schlecht ist“, sagt Simone Fleischmann und verweist auf mögliche Prüfungsangst, eine aufwühlende persönliche Situation oder falsche Vorbereitung.
Ausführliches Leistungsfeedback ermöglicht bessere Lernprozesse
So etwas sei am besten im offenen Dialog zu ergründen, um dann gemeinsam Lösungen zu finden. Gerade die Zeugnisbemerkungen der Lehrkräfte, die viel differenzierter ausfallen als die bloßen Ziffernnoten – die der BLLV genau deswegen kritisch sieht – bieten dafür oft sehr gute Anhaltspunkte.
Darüber sollte aber auch das Lob für positive Ergebnisse nicht zu kurz kommen. Denn auch kleine Erfolge stärken das Selbstvertrauen und die Motivation für große Herausforderungen.
Ferien sind erstmal für die nötige Regeneration da
Um im neuen Schuljahr dann Verbesserungen zu erreichen, brauchen Schüler:innen aber jetzt erstmal eine Regenerationsphase: „Entspannung muss in den Ferien unbedingt sein“, betont Simone Fleischmann. Eltern von Grundschulkindern sollten in den Ferien zwar bestenfalls zum gemeinsamen Lesen und Rechnen üben bereit sein, doch das sollte nicht im Zentrum stehen.
Auch Nachhilfe und Lerncamps in den Ferien sieht der BLLV kritisch, gerade Letztere sind oft „elitär und kostenintensiv“, gibt BLLV-Präsidentin Fleischmann zu bedenken. Sie und sollten den Kindern keinesfalls gegen deren Willen „verordnet“ werden.
Dann langsam wieder hochfahren
Als Vorbereitung aufs neue Schuljahr empfiehlt Simone Fleischmann, in der letzten Ferienwoche den Schlafrhythmus wieder ans frühe Aufstehen anzupassen, die Schulmaterialien zu sichten und nötigenfalls Ersatz zu besorgen – und dann gerne auch das letzte Zeugnis nochmal zur Hand zu nehmen um gemeinsam mit den Eltern Ziele fürs neue Schuljahr zu setzen.
Diese sollten realistisch sein und mit einer konkreten Methode verbunden werden: „An Noten und Leistungen wird sich nichts verändern, wenn man das selbe Lernverhalten an den Tag legt“, sagt Simone Fleischmann. Deswegen ist die gemeinsame, konstruktive Auseinandersetzung mit dem Zeugnis so wichtig: So lassen sich Wege zum erfolgreicheren Lernen finden.
» zum Bericht im Donaukurier: „Schlechtes Zeugnis: So reagieren Eltern am besten auf die Noten ihrer Kinder" (kostenpflichtig)

Umgang mit Zeugnissen
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Konstruktives Gespräch wichtiger als Noten
Wenn Zeugnisse nicht wie gewünscht ausfallen, wird es in Familien oft emotional. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann erläutert, worauf es ankommt, damit statt Stress und Belastung die Verbesserung von Lernerfolgen in den Mittelpunkt rücken kann.