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Bezirksausschusssitzung des BLLV-Oberpfalz Themen

"Es geht einem die Luft aus, bei allen Anforderungen, die es zu bewältigen gibt."

Bei der BLLV-Oberpfalz Bezirksausschusssitzung kritisierte der Vorsitzende Manuel Sennert die schnelllebige Bildungspolitik. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann appellierte an den Zusammenhalt und erinnerte an die Werte des BLLV und die ganzheitliche Bildung.

Bei der Bezirksausschusssitzung des BLLV Oberpfalz kritisierte der Vorsitzende Manuel Sennert die schnelllebige Bildungspolitik und nannte als Beispiel die geplanten "Fächerzusammenlegungen" in der Grundschule. Nicht der einzige Stein des Anstoßes, denn die aktuelle Situation in den Schulen scheint sich kaum zu verbessern. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann stimmte ihrem Kollegen zu: Erst Lehrermangel, dann Teilzeit- und Gender-Debatte, Verfassungsviertelstunde und on-top die Pisa-Offensive: „es geht einem die Luft aus, bei allen Anforderungen, die es zu bewältigen gibt.“ Besonders frustrierend sei, dass die Profis, die wissen, was es braucht, nicht gehört werden. Es werde lieber auf Applaus-Politik gesetzt, anstatt den Kolleginnen und Kollegen Wertschätzung zu zeigen. Es herrscht Lehrermangel, erhöhte Dienstunfähigkeit wegen Überlastung und das alles belastet die Menschen, die Lehren nicht nur als Beruf, sondern als Berufung sehen. Die Attraktivität des Lehrberufs soll gesteigert werden und das oberste Ziel muss das Gesundbleiben der Lehrkräfte sein. Das Bildungssystem hängt an einem seidenen Faden, der jederzeit reißen kann.

Ganzheitliche Bildung - wir sind weit davon entfernt

Bildung mit Herz, Kopf und Hand, das ist der ganzheitliche Ansatz, den der BLLV vertritt. In der aktuellen Situation fast unmöglich umzusetzen. Es sind keine einfachen Zeiten, das sieht auch Thomas Unger, Abteilungsdirektor für den Bereich Schulen an der Regierung der Oberpfalz so. Er schilderte für die Fachgruppe „Jugend und Verbände“, dass die Regierungsschulräte hinter den Lehrkräften stehen. Auch er betonte, wie wichtig es sei, dass weiterhin die Lehrkräftegesundheit an oberster Stelle stehe. Sein langfristiges Ziel: die Flexibilisierung, auch hinsichtlich der Lehrpläne, um den Ansprüchen der Wirtschaft gerecht zu werden.

Der BLLV-Bezirksvorsitzende Manuel Sennert sieht Vorstoß bei den Wirtschaftsschulen kritisch

Auch den Plan die Wirtschaftsschule bereits ab der fünften Klasse zu starten, kritisierte Sennert, denn die Wirtschaftsschulen stehen dadurch in Konkurenz zu den Mittelschulen. Er berichtete von den sowieso schon erschwerten Bedingungen an den Schulen: Die Corona-Jahre haben Spuren hinterlassen und der Lehrkräftemangel sei deutlich spürbar im Kollegium. Zwar gäbe es momentan viele „nicht grundständig ausgebildete Lehrkräfte“, die helfen sollen, doch auch die brauchen Unterstützung und Betreuung und müssten von den Kollegien mitgetragen werden.