Herzenswärme aus der Dose?

„Ich kann nicht kochen!“ Das gibt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann freimütig zu, unlängst hat sie es auch der Süddeutschen Zeitung verraten.

Wer die umtriebige, leidenschaftliche Kämpferin für gute Bildung, gute Schulen und gute Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte von der privaten Seite kennt, für den ist das freilich keine Neuigkeit. Fleischmanns nicht vorhandene Kochkünste sind tatsächlich so legendär, dass die BLLV-Präsidentin auf Partys lieber gekaufte Fertigsuppen serviert. Damit niemand denkt, etwas essen zu müssen, das die Gastgeberin womöglich selbst zusammengerührt hat, legt diese den Verpackungsdeckel mit Herstelleraufdruck neben den Teller. Es soll schließlich keiner Angst haben vor dem Essen, sondern es genießen können, findet Simone Fleischmann.

Doch selbst bei Fertiggerichten kann etwas schief gehen. Das musste Simone Fleischmann beim Versuch erfahren, sich eine Tiefkühl-Pizza zuzubereiten. Sie hatte versäumt, vor dem Backen die Plastikfolie zu entfernen – mit dem erwartbaren, kulinarisch recht tristen Ergebnis.

Wenigstens ist der Unterhaltungsfaktor im Freundeskreis hoch. Und so erlaubten sich zwei gute Freundinnen einst einen kleinen Scherz mit „ihrer Simone“. Sie schenkten ihr zu Weihnachten die Mutter aller Fertiggerichte aus einer Zeit, als Fertiggerichte noch nicht mal Fertiggerichte hießen: eine Dose Ravioli.

Die Erfahrung lehrte allerdings, dass die Simone dazu vielleicht eine Bedienungsanleitung brauchen könnte. Die BLLV-Präsidentin, die tatsächlich schon immer gerne Ravioli mochte, erinnert sich lächelnd an den Aufschrieb: „Da stand, dass ich die Dose aufmachen soll, sie nicht ins Wasser stellen und solche Dinge.“

Es blieb indes nicht bei Dose und Kochanleitung: Die beiden Freundinnen luden die Simone auch noch zum gemeinsamen Essen bei sich zuhause ein – von den Gastgeberinnen gekocht, versteht sich. Es wurde ein zauberhafter Abend. Und das lag nicht am leckeren Essen.

Simone Fleischmann denkt gerne an dieses besondere Weihnachtsfest zurück und sagt, sie habe daraus etwas gelernt:

„Die Empathie der Menschen zu erleben, mit denen man sich im Herzen verbunden fühlt, einander zu verstehen und sich anzunehmen mit allen Stärken und Schwächen, einfach echte Zuwendung – darauf kommt es an Weihnachten an. Dafür bin ich immer wieder dankbar. Das ist das größte Geschenk.“