Service

Kinder brauchen emotionale Stabilität und Sicherheit

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann appelliert an die Erwachsenen, ihre nachvollziehbaren Ängste nicht auf die Kinder zu übertragen

Pressemitteilung - „Die Berichte über aktuelle Amokläufe, Terrorattentate und gewalttätige Übergriffe und die berechtigten Sorgen der Erwachsenen werden von vielen Kindern als Bedrohung erlebt und lösen Angst aus. Dies ist nachvollziehbar und normal. Gleichzeitig müssen wir unseren Kindern gerade in solchen Krisenzeiten ein stabiles emotionales Umfeld geben, damit sie ihre Eindrücke und Verunsicherungen verarbeiten können. Aus Sicht der Erwachsenen müssen wir gegenüber unseren Kindern alles tun, damit keine Hysterie und Panik entsteht.“ Mit diesen Worten richtet sich die Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann, an die Eltern.

Die größte Gefahr besteht aus Sicht der BLLV-Präsidentin darin, dass wir Erwachsene die dringend notwendige emotionale Geborgenheit und Stabilität, die unsere Kinder brauchen, angesichts der sich fast überschlagenden Meldungen nicht mehr geben können. Die eigene Betroffenheit und Sorge darf nicht zum Mittelpunkt des Miteinanders mit unseren Kindern werden. Dennoch empfiehlt die Berufsorganisation der bayerischen Lehrerinnen und Lehrer nicht schweigend zum Alltag zurückzukehren. Vielmehr müssten die Ereignisse sachlich und ruhig thematisiert und mit den Kindern besprochen werden. In vielen Klassen erfolge dies selbstverständlich. Lehrerinnen und Lehrer wissen um ihre Verantwortung und nehmen sie gerade in solchen Zeiten offensiv war.

Simone Fleischmann verwies in diesem Zusammenhang auch nachdrücklich darauf, dass alle Erwachsenen, Eltern, Lehrer und Politiker selber Vorbilder für unsere Kinder sind. Kinder lernen im Modell und übernehmen unsere Verhaltensweisen und Einstellungen. Die Verrohung der Sprache, die massiv zunehmende Aggressivität im Netz und im täglichen Leben und die Verharmlosung von Gewalt verherrlichenden Medien, wie Hasskommentare, Shitstorms und bestimmte Computerspiele haben sichtbare Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Hier spielen Cybermobbing und verbale und tatsächliche Aggression oft eine verheerende Rolle.

Neben den erschütternden Gewalttaten besteht aus Sicht von uns Lehrerinnen und Lehrer die größte Gefahr darin, unreflektiert, hastig und sensationsgierig zu reagieren. „So schwer es uns allen fällt, es ist notwendig, uns mit den Kindern sachlich mit diesen Ereignissen auseinanderzusetzen und Bereiche emotionaler Geborgenheit und Sicherheit zu schaffen. Wenn das gelingt, können Kinder auch mit solchen Ereignissen umgehen“, stellt die BLLV-Präsidentin fest.