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Hygieneregeln Präsenzunterricht Eigenverantwortung

Reinigung, Desinfektion, Seifenspender: Schulträger tragen die Verantwortung

An vielen Schulen fehlen Hygieneartikel, die beim Präsenzunterricht entscheidend für den Infektionsschutz sind. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann stellt klar: Dafür sind Schulträger und Politik verantwortlich, nicht Lehrerinnen und Lehrer.

Oberstes Gebot bei der Ausweitung des Präsenzunterrichts an Schulen ist der Schutz der Gesundheit – das haben Staatsregierung, Kultusministerium und auch der BLLV mehrfach betont. Die Realität sieht dieser Tage jedoch nicht immer so aus: In manchen Schulen fehlen einfache Hygieneartikel wie Seife und Papierhandtücher, teils hakt es bei der Gebäudereinigung.

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann benennt im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk klar die Zuständigkeit. Für die Hygienemaßnahmen an Schulen ist der Träger verantwortlich. „Wenn es an einer Schule ein Putzdefizit gibt, dann müssen Schulleiter ihren zuständigen Träger darauf drängen, das abzustellen“, stellt Fleischmann klar. Beispielsweise könne eine weitere Putzschicht nach Unterrichtsende fehlende Vorräte an Desinfektionsmitteln und Seife auffüllen.

Eigenverantwortung mit voller Rückendeckung

Prinzipiell sei es aus Sicht des BLLV richtig, dass Schulen die Ausweitung des Präsenzunterrichts weitgehend selbst organisierten. Denn wegen unterschiedlicher Voraussetzungen, Schülerklientel und Personalsituation braucht es passgenaue, dezentrale Lösungen vor allem im pädagogischen Bereich, für den Lehrerinnen und Lehrer die Experten vor Ort sind. Es gelte „Eigenverantwortlichkeit vor Einheitsmodell“, so Simone Fleischmann.

In Sachen Hygiene stehe jedoch eindeutig der Sachaufwandsträger in der Pflicht, betont die BLLV-Präsidentin. Lehrerinnen und Lehrer befürchten derzeit aber, dass sie im Zweifelsfall bei etwaigen Corona-Infektionsfällen vor Ort selbst verantwortlich gemacht werden, berichtet die BLLV-Präsidentin. „Hier muss die Politik den Kolleginnen und Kollegen volle Rückendeckung geben!“, fordert Simone Fleischmann.

Die schon im Vorfeld viel diskutierte Bereitstellung der Mund-Nasen-Masken liegt indes, ähnlich wie beim Einkauf oder im Nahverkehr, prinzipiell in der Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger. Dennoch haben einige Sachaufwandsträger ihren Schulen zumindest ein Kontingent bereitgestellt, um verlorene oder vergessene Masken kurzfristig ersetzen zu können …
 



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