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BLLV: Jedes Kind soll sich mit seiner Religion akzeptiert fühlen

München - Zum Internationalen Weltreligionstag am 17. Januar betont BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann, wie wichtig es für Menschen ist, in ihrer Religion anerkannt zu werden. Die Vielfalt an Glaubensrichtungen und Religionsgemeinschaften in bayerischen Schulen sieht sie als große Bereicherung und zugleich als Aufforderung zu Offenheit und Toleranz.

„Wir leben in einer bunten und vielfältigen Gesellschaft, in der es nicht nur Menschen verschiedener Hautfarben, Herkunftsländer und Sprachen gibt, sondern auch unterschiedliche Religionen. Das spiegelt sich genauso in unseren Schulen wider“, so Fleischmann. Wie für Erwachsene sei es auch für Kinder und Jugendliche wichtig, ihre Religionszugehörigkeit als Teil ihrer persönlichen Identität leben zu können, ohne dafür missachtet oder ausgegrenzt zu werden. Wenn sie erleben, dass ihnen mit Respekt und Wertschätzung begegnet wird, stärkt das auch ihre eigene Haltung und fördert das Interesse und die Toleranz für Andersgläubige – und damit das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

„Daher ist es von elementarer Bedeutung, dass sich alle in der Klasse, in der Schule - egal ob Christ, Jüdin, Moslem, Hindu, Buddhistin oder Atheistin - als gleichwertiger Teil der Gemeinschaft fühlen“, so die BLLV-Präsidentin, die selbst lange Zeit Lehrerin und Rektorin an einer Mittelschule war. Die Lehrkräfte leisten dabei einen wesentlichen Beitrag - als Vorbilder und indem sie Kindern und Jugendlichen grundlegende Werte und Orientierung vermitteln. 

Staatlicher Islamunterricht sorgt für gelungene Integration und beugt Radikalisierung vor

Darüber hinaus stellt sich für Fleischmann aber auch die Frage, wie im 21. Jahrhundert ein zeitgemäßer Religions- bzw. Ethikunterricht aussehen kann, welche Fragen er beantworten und welche Inhalte er vermitteln sollte. Und ob es heutzutage nicht geboten ist, auch andere Lehren als den christlich geprägten Religionsunterricht an unseren Schulen anzubieten.

Um die Integration insbesondere der großen Gruppe der muslimischen Schülerinnen und Schüler an bayerischen Schulen zu fördern, setzt sich der BLLV seit mehreren Jahren für das Angebot eines Islamunterrichts unter staatlicher Aufsicht mit folgenden Punkten ein:

Zum einen müsse dieser bedarfsgerecht angeboten werden, also an Schulen, die Kinder und Jugendliche muslimischen Glaubens besuchen. Zum anderen fordert der BLLV, dass Lehrkräfte für muslimischen Unterricht an Universitäten ausgebildet werden, so wie es im Modellversuch in Bayern bereits seit Jahren praktiziert wird. Bei einem bedarfsgerechten Angebot ist zu befürchten, dass die Nachfrage für die bestehende Anzahl der Lehrerinnen und Lehrer zu hoch sein wird.

Die BLLV-Präsidentin ist überzeugt, dass ein solcher Islamunterricht jungen Musliminnen und Muslimen bei der Bildung einer muslimischen Identität in Deutschland helfen und sich positiv auf das Zusammenleben und den Zusammenhalt in unserer pluralistischen Gesellschaft auswirken würde. „Das würde nicht nur der im Grundgesetz garantierten persönlichen Religionsfreiheit Rechnung tragen. Ich bin sicher, dass die so erfahrene Anerkennung für Sensibilität gegenüber der eigenen und Respekt vor anderen Religionen sorgt und damit vor Radikalisierung schützt“, so Simone Fleischmann.

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„Wertevermittlung ist eine der schönsten Aufgaben, die auf Lehrkräfte zukommen“, so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Politische und gesellschaftliche Rückendeckung ist dabei aber für Lehrkräfte wichtig. 

Der BLLV setzt sich seit den 1990er Jahren für einen staatlichen Islamunterricht an Bayerns Schulen ein. Der soll dazu beitragen, dass muslimische Kinder sich als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft fühlen und radikalen Strömungen vorbeugen. Ausführliche Infos dazu im BLLV-Dossier "Islamunterricht".

Das Kultusministerium plant die Einführung eines Wahlpflichtfachs Islamunterricht zum nächsten Schuljahr. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann begrüßt das Vorhaben und stellt klar: „Den Modellversuch noch einmal zu verlängern wäre lächerlich“.