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Die Lust am Lesen wecken

Zum Vorlesetag: Wie das Vorlesen in Zeiten digitaler Medien Lesekompetenz und Leselust fördert und Kindern so Freude bereitet, Spannung vermittelt, kulturelle Teilhabe ermöglicht und Chancen in anderen Lernbereichen erhöht.

Ist es im Zeitalter von Smartphones und Tablett schwieriger geworden, bei unseren  Kindern und Jugendlichen die  Leselust zu wecken?  Von selbst stellt sie sich in der Regel bekanntlich selten ein. Lesen, bzw. gut und sinnerfassend lesen zu  können, ist aber immens wichtig! Lehrkräfte stellen immer wieder fest, dass Kinder, die gut und gerne lesen, auch in anderen Lernbereichen besser abschneiden als „Nicht-Leser“.

Lesen hat zudem für die Persönlichkeitsbildung eines Kindes und für seine seelische und geistige Entwicklung herausragenden Stellenwert. Zum Vorlesetag am 15. November will der BLLV daher alle Eltern animieren, ihren Kindern Lust auf Lesen zu machen. Doch wie geht das?

Kindern laut vorlesen, aber selbst still lesen lassen

„Am besten gelingt dies durch vorlesen“, weiß die Leiterin der Abteilung Berufswissenschaften im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), Birgit Dittmer-Glaubig. „Das ist eine einfache, aber wirksame Methode.“ Wer Grundschulkindern eine aufregende Geschichte vorliest und am spannendsten Moment aufhört mit der Aufforderung, die Geschichte nun selbst zu Ende zu lesen, hat in den meisten Fällen Erfolg. Je öfter so vorgegangen wird, umso besser.“

Gerade kleinen Kindern sollten Eltern viel vorlesen. „Bilderbücher eignen sich gut zum Anschauen - dabei sollte das Kind erzählen dürfen, was es auf den Bildern sieht“, rät die BLLV-Expertin. „Viele Eltern, die mit ihrem Kind Lesen üben wollen, lassen sich laut vorlesen. Damit wird aber nur Wert auf die richtige Betonung gelegt und nicht auf das sinnentnehmende Lesen - Kinder sollen die Texte ja nicht nur lesen können, sondern auch ihre Inhalte verstehen.“ Um dies zu üben, sollten sie still für sich lesen und anschließend erzählen, was sie gelesen haben. Wenn Eltern den Text kennen, könnten sie auch gezielte Fragen stellen oder sich mit ihrem Kind über das Gelesene unterhalten. „Eltern zeigen so Interesse und verstärken dadurch die Lesemotivation zusätzlich.“

Es dürfen auch mal Comics oder Lese-Apps sein

Je mehr Kinder lesen, umso besser - das darf auch ruhig mal ein Comic oder eine altersgemäße Jugendzeitschrift sein. Denn: Zunächst sollte versucht werden, die Lesetechnik durch möglichst umfangreiche Lektüre zu verbessern. Erst im zweiten Schritt geht es um die Verbesserung der Lesequalität durch auswählendes und kritisches lesen.

Fest steht: Lesen lernt man durch Lesen und weniger durch theoretische Auseinandersetzungen mit dem Lesestoff. Es kommt auf die Zeit an, die Kinder für das Lesen verwenden. „Zum Lesen zwingen sollten Eltern ihr Kind auf keinen Fall, denn dann ist es mit der Liebe gleich vorbei“, so Dittmer-Glaubig. Die Devise laute: „Neugierig machen, selber lesen, vom spannenden Inhalt eines Buches erzählen und viel vorlesen. Dabei  kann  die maßvolle und zielorientierte Beschäftigung mit  Lese-Apps auf  digitalen Endgeräten sicherlich eine gelungene Abwechslung in den Lesealltag bringen.“
 

Weitere Informationen

Pressemitteilung des BLLV: "Lesen ist eine Schlüsselkompetenz"

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