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Editorial Themen
A13

Flexibel? Oder: entgrenzt?

Einst Vorteil des Lehrerberufs, entwickelt sich die zeitliche Flexibilität inzwischen für viele Lehrkräfte zu einer massiven Entgrenzung. Was der BLLV dagegen tut, zeigt Steve Bauer, Chefredakteur der bayerischen Schule, in der aktuellen Ausgabe auf.

Das Gefühl, meine eigene Arbeitszeit im Griff zu haben, war mir immer sehr wichtig. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt mit 40 Wochenstunden auskam, arbeite auch viel am Wochenende und komme eher nicht auf 30 Tage Urlaub. Das ist für mich völlig in Ordnung, solange ich noch Souverän meines Kalenders bin. Und da weiß ich mich in guter Gesellschaft mit vielen Kolleginnen und Kollegen. Die Flexibilität der Arbeitszeit galt schließlich stets als ein Pfund des Lehrberufes. Doch aus der Flexibilität wurde inzwischen für viele Lehrkräfte eine massive Entgrenzung.

Von Gründen für diese Entgrenzung erzählten uns Kolleginnen und Kollegen. Sie berichteten, wie es ihnen damit geht, wenn sie – auch durch das eigene pädagogische Ethos getrieben – jetzt gar nicht mehr zur Ruhe kommen. Und welche Strategien ihnen geholfen haben (S. 38).

Der BLLV sucht Lösungen aber nicht nur auf der individuellen Ebene. Hans Rottbauer, Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung, macht deutlich, wie wichtig in diesem Zusammenhang Wertschätzung auch für die Teilzeitkräfte ist (S. 44). Vizepräsident Gerd Nitschke plädiert dafür, endlich im Einklang mit der aktuellen Rechtsprechung die Arbeitszeit korrekt zu erfassen und zu vergüten, ohne die Flexibilität aufzugeben (S. 42 und 46). Und am selben Strang zieht die BLLV-Präsidentin – auch in ihrer Funktion als Mitglied der dbb-Bundesleitung (S. 22 und 62).

Ich wünsche Ihnen eine bereichernde Lektüre Ihrer bayerischen schule und hoffe, Sie finden ein ruhiges Stündchen dafür.

Ihr

Steve Bauer, Chefredakteur bayerische schule

>> Übersicht einzelner Artikel der bayerischen schule #1/2023.



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