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Kommentar zur Streichung von großen Leistungsnachweisen Startseite Topmeldung
Schülerzentriert Leistungsrückmeldung Individuelle Förderung

Regelung wäre auch für GS und MS sinnvoll gewesen

In diesem Schuljahr werden keine Schulaufgaben mehr geschrieben. Schade nur, dass das lediglich für Realschulen, Gymnasien und Wirtschaftsschulen in Bayern gilt, findet Birgit Dittmer-Glaubig, BLLV-Abteilungsleiterin Abteilung Berufswissenschaft.

Der BLLV begrüßt die Entscheidung des Kultusministers, dass jetzt endlich die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen und nicht die Noten und die Leistungsnachweise. In diesem Schuljahr werden keine Schulaufgaben mehr geschrieben.

Schade nur, dass das lediglich für Realschulen, Gymnasien und Wirtschaftsschulen in Bayern gilt. Und das auch nur mit Ausnahmen. Das ist für Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Mittelschulen unverständlich. Hier herrscht leider ebenso ein immenser Druck, der eben auch nicht sein müsste.

Schülerinnen und Schüler brauchen jetzt Beziehung statt Noten

Wir möchten doch den Kindern und Jugendlichen jetzt das geben, was sie eigentlich brauchen: Beziehung, Kontakt, Kommunikation und Zeit sich gemeinsam auf grundlegende Kompetenzen einzulassen und diese individuell zu fördern. Der alleinige Fokus auf Noten, Schulaufgaben und Zeugnisse, den brauchen die Kinder gerade jetzt nicht. Eigentlich nie! Wir sollten auf das schauen, was jetzt in dieser schwierigen Zeit wirklich gefragt ist. Schule muss jetzt für die Schülerinnen und Schüler da sein – und nicht andersrum.

Was BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann zur Streichung der großen Leistungsnachweise sagt >>

Insbesondere in den Klassen mit erhöhtem Deutschförderbedarf ist es wichtig, das Hauptaugenmerk wieder auf den Gebrauch der Sprache zu setzen

Auch wenn der Minister von schon vorhandenen „Spielräumen“ z.B. an den Mittelschulen spricht, braucht es mehr als das. Insbesondere in den Klassen mit erhöhtem Deutschförderbedarf ist es wichtig, das Hauptaugenmerk wieder auf den Gebrauch der Sprache zu setzen und die Schülerinnen und Schüler wieder in den Schulalltag zu integrieren. Der ganzen Vielfalt an Kompetenzen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. In Verbindung mit der jetzt nochmals deutlicheren Schwerpunktsetzung im Lehrplan und den angepassten Vorrückungsmodalitäten ergeben sich gute Startvoraussetzungen für das kommende Schuljahr.

Leistungsdruck und Notendruck schaden – immer schon und jetzt in Zeiten von Corona erst recht. Deshalb gilt es jetzt mehr denn je über einen neuen Lern- und Leistungsbegriff nachzudenken und diesen auch umzusetzen. Wenn nicht jetzt, wann dann - die Zeit ist mehr als reif dafür!

Die nun vom Minister unter der wichtigen Prämisse „Ankommen ermöglichen“ angesagten Änderungen im Bereich der Leistungserhebungen sind für den BLLV ein erster Schritt in die richtige Richtung. Weitere müssen folgen. Für alle Schularten. Und nicht nur in Zeiten der Pandemie – sondern auch danach. Denn die  Freude am Lernen und ein modernes  Verständnis von Leistung kennen keine Schulartgrenzen und sind immer die Grundlagen für Lernerfolg!

Autorin: Birgit Dittmer-Glaubig, BLLV-Abteilungsleiterin Berufswissenschaft

>> zur entsprechenden Pressemitteilung des KM (Nr. 57) vom 10.5.2021

Weitere Informationen:

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Diskussionsrunde: Es ist Zeit, Leistung neu zu definieren - Corona stellt den Umgang mit Leistung in Frage.