Pressefotos Simone Fleischmann 2024
Foto: Jan Roeder
Ethik statt Religion - Bayerische Staatszeitung vom 6. Juni 2025
Wertebildung Interkulturelle Kompetenz Toleranz Diversität Respekt Politische Bildung

Zunehmende Nachfrage nach Ethikunterricht: Was bedeutet das für die Schulen?

Ethik als Alternative zum Religionsunterricht ist zwar mittlerweile Standard, stellt aber gerade kleinere Schulen oft vor Herausforderungen. BLLV-Präsidentin Fleischmann befürwortet bereits existierende Modellversuche für interreligiösen Unterricht.

Immer weniger Familien, Kinder und Jugendliche sind Mitglied in der katholischen oder evangelischen Kirche. Für die bayerische Schullandschaft bedeutet das, zusätzlich zum Religionsunterricht Ethik als Fach anbieten zu müssen. Denn: Wenn Schülerinnen und Schüler keinen katholischen oder evangelischen Unterricht besuchen wollen, ist Ethik verpflichtend. Die Bayerische Staatszeitung hat die BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann zu den Herausforderungen und Alternativen für bayerische Schulen befragt.

Interreligöser Unterricht als Lösungsansatz

Vor allem an kleineren Schulen auf dem Land sind es oftmals nur wenige Kinder und Jugendliche, die den Ethikunterricht in Anspruch nehmen – dass die Organisation in der Praxis dabei nicht immer leicht ist, bestätigt Simone Fleischmann im Artikel der Bayerischen Staatszeitung. Dennoch betont sie: „Es gibt viele Schulleitungen, die hier rechtlich machbare und kreative Lösungen finden.“ Ganzheitlich betrachtet fordert die BLLV-Präsidentin religiöse Räume an Schulen, in denen verschiedene religiöse Ansätze zusammenkommen können und der Dialog möglich ist. Hierfür hält sie die bereits existierenden Modellversuche für interreligiösen Unterricht für sinnvoll.


Reflexion, Wertebildung und Religiösität

Im Ethikunterricht gehe es um Reflexion und eigene Werte, auch im Sinne der Demokratiebildung. „Das sind die Kompetenzen, die wir brauchen in unserer Gesellschaft.“ Es würden aber – und das ist Simone Fleischmann und dem BLLV sehr wichtig – auch religionsspezifische Kenntnisse behandelt: „Es geht auch um Religiosität.“ 

Neben dem reinen Wissen sollte Schule genauso kulturelle und weltanschauliche Vielfalt sowie Religionsfreiheit vermitteln. Wie die Mutter eines Achtklässlers gegenüber der Bayerischen Staatszeitung erwähnt, sei die Wahlmöglichkeit im Hinblick auf die Konfession und den Religionsunterricht für Kinder und Familien entscheidend.