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Gesundheit als Unterrichtsfach?

Viele junge Menschen wünschen sich mehr Aufmerksamkeit für physische und psychische Gesundheit an Schulen. BLLV-Präsidentin Fleischmann stimmt grundsätzlich zu. Ein neues Schulfach „Gesundheit“, wie derzeit gefordert, sei aber nicht der richtige Weg.

Laut einer Studie der Krankenkasse vivida bkk und ihrer Stiftung „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit" zum Thema „Zukunft Gesundheit“ befürworten acht von zehn jungen Erwachsenen in Deutschland, Gesundheit als eigenes Schulfach in den Stundenplan aufzunehmen. Befragt wurden 1.150 Bundesbürger:innen im Alter von 14 bis 34 Jahren. In einem Beitrag der Frankenpost nimmt BLLV-Präsidentin Fleischmann Stellung zu den Studienergebnissen.

Dauerstress und Resilienz als Themen dieser Zeit

Die psychische Gesundheit und der Umgang mit Stress werden für viele Kinder und Jugendliche eine immer größere Herausforderung. Basierend auf der Studie wünschen sich daher insgesamt 84 Prozent der Befragten mehr Informationen über Gesundheit und Gesundheitsvorsorge in der Schule. Mehr als die Hälfte gab zwar an, Erste-Hilfe-Maßnahmen, Sport und Bewegung würden vermittelt werden – insbesondere bei Themen wie Stressbewältigung, Vorsorgeuntersuchungen und chronischen Krankheiten sehen die Befragten allerdings Nachholbedarf.

„Mich wundert diese Studie nicht“, sagt Simone Fleischmann gegenüber der Frankenpost. Resilienz sei das Thema dieser Zeit, da Schülerinnen und Schüler von allen Krisen in der Welt enorm belastet seien. Dies könne sich in ein Gefühl allumfassender Unsicherheit und auf die Gesundheit übertragen.


Verantwortung liegt nicht nur bei der Schule, sondern auch im Elternhaus

Der BLLV-Präsidentin sei zwar bewusst, dass Schule auf das Leben vorbereiten soll und damit auch auf die großen Themen und Krisen. Allerdings betont sie: „Auch das Elternhaus muss seiner Verantwortung bei der außerschulischen Bildung gerecht werden. Wir verstehen den Wunsch nach mehr Bildung in bestimmten Bereichen, aber Schulen können nicht alles übernehmen, was gefordert wird, sonst müssten wir jedes Jahr wieder neue Fächer einführen.“ Damit spricht sich Fleischmann klar gegen die Einführung eines zusätzlichen Schulfachs „Gesundheit“ aus. 

Dennoch sollte dem Thema sehr wohl in bereits vorhandenen Fächern Raum gegeben werden, zum Beispiel in Form von Querschnittskompetenzen oder Projektinhalten. Denn: Die Förderung von Medienkompetenz, Gesundheit und Resilienz der Schülerinnen und Schülern sind dem BLLV sehr wichtig. „Es geht heute mehr denn je darum, Haltung auszubilden, wobei allen Lehrern eine Vorbildfunktion zukommt. Auch die Forderung nach entsprechenden Fachkräften für diese Bereiche unterstützen wir.“ Geht es um mehr Aufklärung und dafür ausgebildete Ansprechpersonen, nennt die BLLV-Präsidentin jedoch den ohnehin schon bestehenden Lehrkräftemangel als Problem und sieht keinen Ausweg aus dem „Teufelskreis“.

Leistungsdruck als zusätzlicher Stressfaktor

Neben den vielen individuellen, aber auch gesellschaftlichen Themen, die Kinder und Jugendliche heutzutage beschäftigen, kann sich der zusätzliche Leistungsdruck in der Schule ebenfalls in einem Gefühl der mangelhaften Gesundheitskompetenz äußern. Simone Fleischmann und der BLLV fordern in diesem Zusammenhang eine grundlegende Reform des Schulsystems – eine moderne Lernkultur sowie ein neues Verständnis von Leistung