Bei einer vorweihnachtlichen Feier in Miltenberg war das große Thema die aktuelle Situation an bayerischen Schulen. Das Main-Echo fasst die Lage in einem Artikel vom 15. Dezember 2025 zusammen. Helmut Schmid, Vorsitzender des unterfränkischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (ULLV), nimmt insbesondere Bezug auf die Herausforderungen und Erfolge in Unterfranken.
Verbesserung der Lehrkräfteversorgung, aber längst noch nicht gut
Im Schulamtsbezirk Miltenberg hat sich die Lehrkräfteversorgung endlich wieder verbessert, berichtet Schmid. 266 Lehramtsanwärter konnten im neuen Schuljahr für die Grund- und Mittelschulen Unterfranken gewonnen werden. Jedoch gibt es weiterhin einen deutlichen Lehrkräftemangel an Mittelschulen und insgesamt viele Ersatzlehrkräfte, die keine grundständige pädagogische Ausbildung haben. Für Lehrer:innen und vor allem Schulleitungen stellt dies eine kontinuierliche Belastung dar.
Als Konsequenz lässt sich „ein Qualitätsverlust bei den Schulleistungen und auch im sozialen Umgang bei den Schülern“ beobachten, resümiert der Bezirksvorsitzende. Das zeigen auch Vergleichsstudien wie PISA oder der IQB-Bildungstrend. Bereits sozial benachteiligte Kinder leiden besonders an dieser Entwicklung. Er plädiert für ein besseres Miteinander unter den Schülerinnen und Schülern, zum Beispiel durch Arbeitsgemeinschaften im musikalischen oder sportlichen Bereich wie etwa Theaterspiel, Schulfahrten und Feiern.
Attraktivität des Lehrerberufs ist entscheidend
„Wir kämpfen weiter für die Attraktivität des Lehrberufs“, so Helmut Schmid. Die geplante Eingruppierung der Grund- und Mittelschullehrkräfte in A13 ist dafür ein großer Erfolg. Die kürzlich von der bayerischen Staatsregierung verkündeten Teilzeiteinschränkungen schaffen wiederum keinen Anreiz für den Beruf.
Schmid ist dennoch überzeugt: „Wir Lehrkräfte haben einen schönen Beruf und sind trotz allem keine Jammerlappen. Wir haben schon immer Verantwortung übernommen und wollen das auch in Zukunft tun!“