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Betretungsverbot in Kritik Startseite
A13 Arbeitsbedingungen Mittelschule Gesundheitsschutz

Schwangere bald wieder im Unterricht?

Die Freien Wähler fordern eine Lockerung des Betretungsverbots für schwangere Lehrerinnen. Simone Fleischmann besteht darauf, dass die Staatsregierung die Verantwortung der Entscheidung tragen muss - auf Basis von validen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Hitzig wird derzeit die Diskussion um die fehlenden Lehrkräfte an den bayerischen Schulen geführt. Auf der Suche nach den Ursachen dafür stehen jetzt schwangere Lehrerinnen im Fokus. Grund dafür ist eine Äußerung von Tobias Gotthardt (Freie Wähler), Vorsitzender des Bildungsausschusses. Er  kritisiert das vom Sozialministerin verordnete Betretungsverbot für schwangere Lehrerinnen und fordert eine Lockerung nach dem Motto „Lasst die arbeiten, die arbeiten wollen.“

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann versteht die Forderung der Freien Wähler an sich und kennt Schwangere, die so lange wie möglich ihre Schwangerschaft verheimlichen, weil sie vor ihrer Klasse stehen wollen. Im gleichen Atemzug warnt sie aber: "Wir dürfen uns da medizinisch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Staatsregierung muss eine klare Entscheidung fällen und zwar von oben." Keinesfalls dürfe dafür der Schulleiter die Verantwortung tragen müssen. "Es muss klar sein: Ist das nun gefährlich, wenn Schwangere in der Coronapandemie noch in die Schule gehen oder nicht?"

Auch das Sozialministerium entgegnet, dass es, bevor man an eine Lockerung denken könne, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse brauche.

So oder so bleibt der Lehrermangel für Fleischmann aber bestehen: „Wir lösen das Problem nicht, indem wir nur den Schuldigen suchen. Zuerst die ukrainischen Flüchtlingskinder, nun die 3.000 schwangeren Lehrerinnen. Das bringt uns nicht weiter."